Monate: Mai 2013

Emotional (auf)geladen

Ich bin geladen. Genauer gesagt: Emotional aufgeladen. Und zwar immer dann, wenn es ans Aussortieren, Reduzieren und Entrümpeln geht. Neulich war es wieder soweit. Ich hatte beschlossen, die nächste Runde im Kampf gegen überflüssigen Ballast einzuläuten. Der Gegner: Mein mit Klamotten und Ebay-Artikeln durchmischter Kleiderschrank. Drei Fächer beherbergten bis dato sämtliche Dinge, die im Internetauktionshaus bereits auf neue Besitzer warten – von DVDs, Hörspielen und Büchern über Pullover, T-Shirts und Hosen bis hin zu unnützem Nippes. Der Rest des Schrankes ist gefüllt mit meiner täglichen Leibgarderobe. Und genau die soll sich in – einer idealen – Zukunft auf meine Lieblingsteile beschränken, auf das, was mir wirklich steht, schmeichelt, passt, was sitzt und meinem Typ entspricht. Schon nach dem ersten Vorsortieren war die Grundlinie klar: Kein Rosa, keine Schnörkel, kein textiler Klimbim, keine leicht entzündlichen Kunstfasern sowie allzu schrille Farben oder Muster sollen künftig des Minimalisten (neue) Kleider sein. Also einfach weg mit dem ganzen Rest, oder? Emotionales Loslassen Genau an dieser Stelle begann die Ausmistaktion mal wieder verdammt schwierig zu werden. Nehmen wir als Beispiel …

Makro durch Mikro: Plastik in Hygieneprodukten

Die gute alte Creme aus der blauen Blechdose, ein Fläschchen Pitralon, ein Stück Seife, ein scharfes Rasiermesser – mehr braucht Mann oftmals nicht für die Körperpflege. Alles nahezu plastikfrei zu haben. Schwieriger wird es hingegen bei Shampoos, Duschgels, Cremes, Seifen und vielem mehr. In den meisten Fällen in Kunststoff verpackt. Plastik in der Körperpflege  ist gang und gäbe. Unmengen von Verpackungsmüll kennzeichnen die eine Seite der Medaille, aber die andere ist noch viel problematischer: „Microfeine Peelingkörnchen entfernen schonend Unreinheiten und abgestorbene Hautschüppchen – für ein deutlich verfeinertes Hautbild.“ So wirbt ein gängiges Dusch-Peelinggel. Ein Blick auf die schwer lesbaren, mit englischen chemischen Fachtermini gespickten Inhaltsstoffe lüftet das Geheimnis um die Körnchen: „POLYETHYLENE“. Dahinter verbirgt sich eine besonders perfide Form der Plastikverwendung, sogenanntes Mikroplastik. Vielfältig eingesetzt stellen die Kleinstpartikel ein riesiges Problem für die Umwelt dar. Mikrokugeln mit Makrowirkung Kann man Verpackungsmüll im Idealfall recyceln, gelangen diese Teilchen in den meisten Fällen ungehindert in die Umwelt. Der Grund: Moderne Kläranlagen können die weniger als fünf Millimeter großen primären Kunststoffpartikel nicht ausfiltern. Die Folge: Ein Freifahrtschein für …

Darf’s ein bisschen weniger sein? Ein Abend mit Niko Paech

Postwachstumsökonomie: Prof. Dr. Niko Paech auf der Grünen Bühne. Ein Abend, zwei Perspektiven. Eine Nachlese von M21 und Herr M21er. Nachlese M21 Niko Paech ist Volkswirtschaftler. Als solcher kennt er die Spielregeln der Wirtschaft ganz genau. Der Ökonom, Gastprofessor und Autor weiß: Dieses System ist an den Wachstumsglauben gekoppelt. Trennen wir Wirtschaft und Wachstum, müssen wir in erster Linie über Lebensstile sprechen. Und sprechen wollte man an diesem Abend auf der ausverkauften „Grünen Bühne“, eine Veranstaltung von Green City e.V. München. Über materielle Selbstverwirklichung, Gegenentwürfe und Lösungsansätze sowie über den Wohlstand der Nationen. Kollektive Entgrenzung Erste bittere Erkenntnis: Es ist eine Form der Entgrenzung, die uns reich gemacht hat. Beispiel gefällig? An der Herstellung eines Gegenstandes sind heutzutage dutzende Produzenten beteiligt, die sich alle auf einen Teilprozess spezialisiert haben. Auf diese Weise lassen sich die Produktionsorte dorthin verlagern, wo es billig ist – zum Beispiel in Länder, in denen Kinderarbeit kein Problem darstellt. Ist die Ware schließlich beim Konsumenten angekommen, soll diese möglichst schnell „vernutzt“ werden. Also, lieber Leser, sei kooperativ! Denn der Mensch agiert …