Jahr: 2015

Teilen macht glücklich!

Trostlos trübe hängen die Wolken über der Stadt, der graue Alltag hat mich wieder fest im Griff, vor allem der stressige Betrieb am Schuljahresanfang – da hätte man sich eigentlich eine Belohnung verdient. Und wenn man jetzt nicht aufpasst, schnappt sie zu, die Konsumfalle. Man gönnt sich etwas, schließlich arbeitet man ja auch hart für sein Geld. Vielleicht einen neuen Schmöker, da findet sich sicherlich etwas Interessantes. Oder das aktuelle Album von Keith Richards, schließlich war man früher ja großer Stones-Fan. Oder einen unterhaltsamen Spielfilm, z.B. Fack ju Göhte, damit man als Lehrer auch mal was zu lachen hat… Oder, oder, oder – ich hätte schon viele Ideen, was ich so nebenbei kaufen könnte. Und dann? Die ganzen Dinge lägen erst einmal wieder wochenlang im Regal, bis ich sie tatsächlich nutzen würde. Glücksgefühl nach der Kasse: gleich Null! Und dann? Tja, nach (höchstens) einmaligem Gebrauch würden sie endgültig zwischen den anderen toten Gegenständen in unserer Wohnung verstauben. Der Minimalist in mir mahnt: Kein spontaner (Belohnungs-? Frust-?)Kauf! Aber ich hätte doch gerade heute Nachmittag nichts mehr …

Back to school: Gedanken am Ferienende

Die Ferien sind fast vorbei. Ich sitze wieder an meinem Schreibtisch, bereite mich auf das kommende Schuljahr vor. Es war ein wundervoller Sommer; frei zu haben und planlos in den Tag hineinzuleben, bedeutet für mich pures Glück und tiefe Entspannung. Umso schwerer wird nächste Woche die Rückkehr in den Berufsalltag. Die Sorglosigkeit der Sommerferien wird mir fehlen. Schließe ich die Augen, dann habe ich die atemberaubende Landschaft unseres Bergrefugiums wieder vor mir: Eine saftige Wiese, die von Tannen begrenzt wird. Im Hintergrund erhebt sich das Wettersteingebirge, umspielt vom Hochnebel der ersten Herbsttage. Im Außenpool schwimmt ein einzelner Gast seine Bahnen. Erst vor wenigen Tagen habe ich mich selbst im Solebecken treiben lassen, das heiße Wasser genossen. Und mich anschließend in Decken eingehüllt am prasselnden Feuer der offenen Kamine im Badehaus ausgeruht. Dort könnte man leben, vollkommen losgelöst von allen Pflichten, aufmerksam umsorgt und jeden Abend lecker bekocht. Stattdessen zerren bald wieder Termine, berufliche Herausforderungen und Verpflichtungen an mir. Ich arbeite gern! Doch genau auf diesen oftmals sehr stressigen Alltag freue ich mich! Ich mache meinen …

Gelebter Minimalismus: Blogpause

Herr M21er und ich machen eine Pause. Vom Blog. Vom Internet. (Und ein bisschen vom Job.) „Digitale Auszeit“ nennt man das, eine Begrifflichkeit, die erst mit dem Zeitalter des World Wide Web und seinen Nebenwirkungen in unseren Sprachschatz eingezogen ist. Seit das Smartphone immer dabei ist, sind wir nie ganz da, wo wir gerade sind, schreibt Jürgen von Rutenberg in seinem äußerst lesenswerten Artikel auf ZEIT Online. Wie oft beobachte ich dieses Verhalten – nein, diesen Zustand – im Alltag bei meinen Mitmenschen. Und stellenweise auch bei mir selbst. Ich/ wir aber möchte(n) uns eine Weile wieder stärker auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Zumindest in unseren freien Sommerwochen. Wollen den Tag unbeschwert auf uns zukommen lassen und das Leben analog leben. Nie habe ich seit dem Start von Minimalismus21 vor über zweieinhalb Jahren das Gefühl gehabt, mir würden die Themen ausgehen. Dass sich diese natürlich verändert haben, steht auf einem vollkommen anderen Blatt. Was sich jedoch eingeschlichen hat, ist der Eindruck von schwindender Leichtigkeit. Einen Blog konsequent am Laufen zu halten, bedeutet vor allem …