Alle Artikel mit dem Schlagwort: Analog

Echt jetzt. Warum wir analog lieben

Florian Kaps ist ein charismatischer Redner. Einer, der seine Zuhörer zum Lachen bringt. Ein Publikum, das sich beruflich den modernen Medien verschworen hat. Aber in verstohlenes Kichern ausbricht, wenn der Mann auf der Bühne seinen Overhead-Projektor einschaltet und transparente Folien an die Wand projiziert. Denn auf der UBX Konferenz in München will man in erster Linie über „Useful Brand Experience“ sprechen und darüber, wie Marken für Konsumenten erlebbar werden. Wo Beamer Projektoren und PowerPoint-Präsentationen Handouts abgelöst haben, ist die Frage nach dem Verhältnis Mensch – Marke scheinbar längst geklärt: Suchmaschinenoptimierung (SEO), Personalisierung und Displaywerbung sind nur einige Maßnahmen, mit denen das Kommunikations-Nadelöhr zum Endverbraucher passiert werden soll. In der Praxis hat das jedoch zu einem digitalen Drängeln geführt und dem verzweifelten Versuch, täglich tausende von (Werbe-)Botschaften publikumswirksam zu platzieren. Augen und Ohren sind dabei einer wahren Informationsflut aus News, Pop-ups, Streamingdiensten, Podcasts etc. ausgesetzt – gleichsam die einzigen der fünf Sinne, die überhaupt virtuell-digital berührt werden können. Das weiß auch der promovierte Biologe (Fachbereich „Spinnenforschung“) Kaps. Polaroid: The Impossible Project Als die Traditionsmarke Polaroid die …

Nachlese: WOLF – das Männer-Magazin fürs Wesentliche

DVD statt Streaming, Vinyl statt Mp3, Papier statt mattschimmerndes Display. In vielen Alltagsdingen bin ich noch ziemlich analog. Und digital betrachtet wenig minimalistisch. Meine Musik höre ich am liebsten auf Schallplatte, einen Roman lese ich am liebsten als gedrucktes Buch. Da bin ich tatsächlich ziemlich altmodisch. Natürlich ist damit haptischer Besitz verbunden. Die Lektüre steht im Regal, die Filme und die Platten auch. Das möchte ich grundsätzlich nicht missen; nur behalte ich heute analoge Medien nicht mehr um jeden Preis. Ich muss nicht mehr meine Lesebiographie durch den bloßen Besitz dokumentieren. Filme oder Bücher, die mich „nur“ unterhalten, wenig berührt haben, dürfen jetzt schneller gehen als noch vor Jahren. Hier hat der Minimalismus mein Denken verändert. Anagramm WOLF – FLOW Bei Zeitungen und Magazinen bin ich dagegen komplett in der digitalen Welt verhaftet. Nur äußerst selten fesselt mich die Lektüre eines Magazins, entscheide ich mich bewusst für eine gedruckte Zeitschrift. Stattdessen zappe ich im Internet zwischen verschiedenen (kostenfreien) Angeboten hin und her, verliere mich manchmal in einer eklektischen Beliebigkeit oftmals oberflächlicher Artikel. Ganz anders geht …