Alle Artikel mit dem Schlagwort: Buddhismus

Film-Tipp: Zeit für Stille

Der stillste Ort der Welt. Er lag lange Zeit im US-Bundesstaat Minnesota, welcher im Norden an Kanada grenzt. Ein Land, das Assoziationen von Weite, von rauschenden Wäldern sowie von unberührter Wildnis hervorruft. Absolute Stille sucht der Mensch hier allerdings vergeblich. Zumindest, wenn wir die Abwesenheit von Tönen als Dezibel-Wert definieren. Geräusche-Minimalismus: Dem Lärm die Tür weisen Auch das Guinnesbuch der Rekorde weist den Weg zurück: in den Süden von Minneapolis zur sog. „Anechoic Test Chamber“. Der schalltote Raum befindet sich in den Orfield Laboratories – einer amerikanischen Firma mit einer reflexionsarmen Kammer. Sie absorbiert 99,99 Prozent aller Geräusche bei einem Minus von rund neun Dezibel auf der Lautstärke-Bilanz. Ein Extremwert, wie er in der Natur nicht vorkommt. Möglich macht dies die Spezialkonstruktion aus Glasfaser, Stahl und Beton. Schall kann dadurch weder entweichen noch eindringen. Auch bei Microsoft oder im reflektionsarmen Raum des Instituts für Wiener Klangstil (IWK) ist es längst sehr still geworden. So still, dass sich etwa die Ingenieure des Software- und Hardwareherstellers in einem akustischen Niemandsland bewegen, das seinesgleichen nur im Weltall findet. …

Digitalen Lärm reduzieren. Zurück zur Buddha-Natur

Einfach mal abschalten. Offline sein. Digital und geistig. Für Minimalismus-Blogger Pflicht und Kür, Herausforderung und Ironie zugleich. Einer, der sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, ist Frank – ein Kontakt, der sich über unser Social-Media-Dasein ergeben hat. Logisch. Frank ist ein kritischer Geist, der uns immer wieder wertvolle Anregungen und Gedanken zum Blog mitgibt. Aktuell stellt er sich die Frage: „Was ist das am wenigsten Mögliche im Digitalen?“ Wie wir digitalen Lärm reduzieren können. Mit Weniger zum Mehr. Gastbeitrag von einem Wegbegleiter Unser ganzer Tag ist unterlegt vom Grundrauschen der Information und des Begehrens und verschüttet so den wichtigsten Teil in uns. Das sollten wir nicht zulassen. Wir werden überschüttet, zugehäuft und vollgedröhnt. Ungefragt. Newsletter, Prospekte, Fernsehsendungen und Social-Media-Kanäle unterlegen unseren Tag mit einem immerwährenden Grundrauschen von Informationen. Jeden Tag entdecken wir ein neues Begehren. Jeden Tag finden wir etwas, das wir gestern noch nicht kannten und heute haben wollen. Viele Menschen nehmen dieses Grundrauschen nicht nur dankbar an, sondern verstärken es noch bewusst oder unbewusst. Sie befreunden sich mit noch mehr Menschen auf Facebook, …

#MoreMoments 6: Retreat. Rückzug und Ruhepause in Taiwan

„Wenn ich genug Zeit habe, meditiere ich jeden Tag eine halbe Stunde. Wenn ich keine Zeit habe, eine Stunde.“ Als Wolfgang diesen Satz eines buddhistischen Mönchs zitiert, sitzen wir zusammen in der Kantine. Es ist laut und voll, kulinarisches „High Noon“. Eine dieser (Uhr-)Zeiten und Orte, wo Innen und Außen nur schwer zur Ruhe kommen. Er hätte ein „Noisy brain“, hat einmal ein Mönch zu meinem Kollegen gesagt, was so viel bedeutet wie: Auch das Gehirn macht ständig irgendwelchen Lärm, ohne zu etwas Sinnvollem beizutragen. Wenn der Alltag alles übertönt, kann es hilfreich sein, sich für einen Moment zurückzuziehen. Bewusst in eine stille Ecke zu gehen, tief durchzuatmen und die Szenerie mit Abstand zu betrachten. Wolfgang hat diese Methode ritualisiert, sie zu einer festen Einrichtung in seinem Leben gemacht. Das schafft eine positive Struktur. Jeden Tag versucht er eine halbe Stunde zu meditieren – ganz ohne Druck. „Meistens meditieren ich morgens. Wenn ich es da nicht schaffe, dann probiere ich es abends. Wenn das auch nicht klappt, dann habe ich es halt nicht geschafft. Aber …