Alle Artikel mit dem Schlagwort: Horten

Medienkonsum und Minimalismus

Manchmal komme ich mir vor wie ein analoges Fossil. Vielleicht liegt es an meiner Sozialisation in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends, dass ich immer noch an haptischen Dingen hänge. Und damit meine ich in diesem Fall Ton- und Bildträger jeglicher Art (und Bücher natürlich). Ich besitze viele Schallplatten, einige Kassetten, DVDs und vereinzelt sogar noch Videokassetten mit Filmen, die ich sonst nicht mehr bekommen würde… Gleichzeitig haben wir – sicherlich später als viele andere – die Vorzüge von Streamingdiensten wie Netflix oder Amazon Prime kennen und schätzen gelernt. Früher musste man genau planen, um den Lieblingsfilm auf VHS zu verewigen – so er denn endlich ohne Werbung in der ARD, dem ZDF oder bei uns in Bayern auf ORF lief. Oder relativ viel Geld für eine Kauf-VHS-Kassette ausgeben. Und hatte man es sogar geschafft, eine ganze Serie lückenlos auf Band aufzunehmen – bei mir war das seinerzeit „Irgendwie und sowieso“ – war man der Held im Freundeskreis und das Band machte leihweise seine Runde, was der ohnehin schlechten Qualität der Longplay-Aufnahme nicht besonders zu …

Gastbeitrag: Eine Ordnungsberaterin erzählt

Es ist jetzt fast vier Jahre her, dass ich mich als Ordnungsberaterin selbstständig gemacht habe. Noch immer habe ich auf die Frage, womit ich mein Geld verdiene, keine kurze, prägnante Antwort parat. „Ordnungsberaterin“ ist eigentlich ein unzulänglicher Begriff. Er beschreibt nicht annähernd, was ich tue, wenn ich mit Kunden arbeite. Ebensowenig gibt er wieder, was meine Kunden und ich erreichen, wenn wir uns gemeinsam Zimmer um Zimmer vornehmen. Das Ende der Komfortzone Fast alle, denen ich meine Arbeit beschreibe, erklären anschließend entweder, sie könnten meine Hilfe eigentlich ebenso brauchen oder sie kennen jemanden, der sie brauchen könnte. Fast immer folgt dann die Frage, ob ich viel mit Messies zu tun habe. Nein, habe ich fast gar nicht. Der allergrößte Teil meiner Kunden ist einfach aus verschiedenen Gründen überfordert. Aber sie wollen ihre Situation ändern und sind dafür bereit, aus ihrer Komfortzone zu treten. Ich bekomme wohl hin und wieder Anfragen von Messies und bin auch zu Erstgesprächen dort. Die Angst vor Veränderung überwiegt aber in fast allen Fällen den aktuellen Leidensdruck. Daher kommt es fast …