Alle Artikel mit dem Schlagwort: Postwachstumsökonomie

Gesellschaft von morgen. utopival 2015

Meine Güte, ist das eine Hitze! Die Temperaturen machen uns zugegeben etwas träge, was die Arbeit am Blog betrifft. Dennoch möchten wir euch wenigstens kurz auf ein interessantes Event bzw. Projekt hinweisen. utopival. Zeit für Veränderung „Wie stellen wir uns eine zukunftsfähige Gesellschaft von morgen vor?“ Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt von utopival. Der geldfrei gestaltete Mitmachkongress findet vom 3. bis 7. August im Findhof nahe Köln statt und bringt rund 100 Interessenten zusammen. In 25 Workshops können sich die Teilnehmer über utopietaugliche und zugleich konkrete Alternativen zum gesellschaftlichen Status quo austauschen. Auf dem Programm stehen jeweils fünf praktische und theoretische Übungen zu den Themenbereichen Bildung, Ernährung, soziales Miteinander, Kreativität und Wirtschaft. Veranstalter ist das Projekt- und Aktionsnetzwerk living utopia, das für eine geldfreie, vegane, ökologische und solidarische Organisation sorgt. Und in der Praxis sieht die Arbeit des achtköpfigen Teams (siehe Bild © utopival) dann so aus: Ein Highlight des Programms: die Keynote von Prof. Dr. Niko Paech, Ökonom, Gastprofessor und Autor von Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie.  Leider …

transform. Magazin für das gute Leben

Ich mache irgendwas mit Medien. Beruflich. Im Hintergrund meines Arbeitgebers steht ein großer Verlag. Diskussionen um neue Erlösmodelle, um Paywalls, verändertes Konsumentenverhalten und die als selbstverständlich angesehene Gratis- bzw. Kostenloskultur im Internet sind mir nicht fremd. Der damit einhergehende Mentalitätswandel vieler Endverbraucher beschneidet nach meiner Ansicht jedoch einen zentralen, gesellschaftlichen Punkt: die Pluralität unserer Informationslandschaft. Wer keine müde Mark für gut recherchierte Artikel ausgeben will, vergisst in letzter Konsequenz die Menschen dahinter – Journalisten, Redakteure, freie Autoren, Lektoren, Grafiker, Fotografen und all diejenigen, die am Monatsende von ihrer Arbeit leben und die Miete bezahlen müssen. Alleine über Anzeigen und Werbung ist dieses Dilemma in den meisten Fällen schon lange nicht mehr zu lösen. Einzelnen Printprodukten wie Tageszeitungen, aber auch Programm- und Jugendmagazinen  geht es vor diesem Hintergrund „heftig an den Kragen“. Wer grundsätzlich nicht für journalistische Inhalte (im Internet) bezahlen möchte, muss in Zukunft vielleicht auf seine Lieblingslektüre verzichten. Eine unfreiwillige Form von Minimalismus. Umformen beginnt im Kopf Umso mutiger ist es, wenn Blattmacher einen anderen Weg gehen. In diesem Fall sind es Richard Gasch …

Nachlese: Luxus der Einfachheit. Eine Ausstellung

Alternative Lebensformen haben viele Gesichter. Sich für einen Alltag jenseits der Norm zu entscheiden, resultiert aus unterschiedlichen Gründen. Eine Gruppenausstellung im Münchner Stadtmuseum versucht, den sog. „Gegenkulturen“ durch internationale Foto- und Videoarbeiten nachzuspüren. Mit fragwürdigem Erfolg. Sie sind ökologisch orientierte Selbstversorger, Hippies, Einsiedler, Pilger und Punks, sind Angehörige eines Klosters oder einer religiösen Glaubensgemeinschaft. Ihnen allen gemeinsam ist der Wunsch, aus der Leistungs- und Überflussgesellschaft auszubrechen. Ihr Ziel: eine bessere Welt finden. „Werthaltigkeit, Sinnhaftigkeit und Glück“ lauten die Werte, die im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung abhandengekommen zu sein scheinen. Die Protagonisten der hier gezeigten Exponate verkörpern Selbstbestimmung, Spiritualität, Einfachheit und innere Freiheit. So steht es zumindest auf der Homepage des Museums. Doch beim Betrachter kommen diese Ideale nur schwer an. Alternative Lebensformen als lebensfremdes Klischee Da sitzen jugendliche Protestler mit Irokesenschnitt auf einer Festivalwiese zwischen Unrat und Schlamm. Dort wird ein Schulkind von einem Lehrer im Klassenzimmer verprügelt. Hier steht ein nackter Mann im Wald, ein kleiner Junge trinkt Milch aus dem Euter einer Ziege, eine Gruppe von Bauwagenbewohnern gewährt Einblick in die eigenen …