Alle Artikel mit dem Schlagwort: Aussortieren

#Reset 7: Hilfe, ich lebe in einer Bibliothek!

Vor Kurzem habe ich mein Bücherregal neu geordnet, ein bisschen minimalisiert und die letzten Nachwehen unseres Umzugs beseitigt: Endlich meine Fach- und Schullektüre wieder thematisch zusammengestellt, damit sie sich effektiv und schnell nutzen lässt. Einzelne Lehrwerke aussortiert, um den Besitz so schlank wie möglich zu halten; aber viele waren es ohnehin nicht mehr. Denn eigentlich habe ich meinen Bestand schon auf das für mich Wesentliche reduziert. Zumindest bilde ich mir das ein. Könnte ich womöglich auf mehr verzichten? Vielleicht mache ich mir sogar etwas vor: Stimmt es denn, dass ich trotz digitaler Medien und Internet immer noch so stark auf Bücher angewiesen bin? In der Schule steht mir für meine Fachbibliothek kein Platz zur Verfügung. Deshalb lagern meine Unterrichtsmaterialien zu Hause. Und deshalb bin ich durchaus darauf bedacht, den Bestand regelmäßig zu sichten und auf seinen aktuellen Nutzen zu überprüfen. Die Vorgabe des Minimalisten in mir lautet: Die vorhandene Regalwand muss für meinen Job als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Ethik genügen. Mehr Platz räume ich meiner Arbeit in den eigenen vier Wänden nicht mehr …

Auslese: Die Zeit, die wir hatten

Alles im Leben hat seine Zeit, sagt der Volksmund. Mir fällt das momentan ganz besonders beim (Aus-)Sortieren meiner Bücher auf. Diese entstammen – grob gesagt – aus drei verschiedenen „Herkunftsquellen“: Neu gekauft, gebraucht erworben, geschenkt bekommen. Besonders bei den beiden letztgenannten Quellen liegt jedoch der literarische Hund begraben. Und mit ihm die Erkenntnis: Ein Großteil meiner Bibliothek wird, soll, kann, darf und muss mich verlassen. 1. Konsumfalle „Schnäppchen“ „Rabattschilder sorgen dafür, dass wir weniger nachdenken“, so Gehirnforscher Bernd Weber vom Bonner Center für Economics und Neuroscience in einem aktuellen Focus-Artikel. Das gilt meiner Meinung nach auch für Gebrauchtwaren. In meiner Konsumsozialisation spielten Flohmärkte viele Jahre eine große Rolle. Ein Überangebot an Schnäppchen hat meinen studentischen Geldbeutel seinerzeit geschont, aber gleichzeitig mein Bedürfnis nach medialer Zerstreuung befriedigt; ein gewisses Besitzstandsdenken inklusive. Rückblickend stelle ich fest: Ich bin oftmals sehr unkritisch gewesen und habe auch Lesestoff mitgenommen, den ich zum Originalpreis niemals gekauft hätte. Womit wir auch auch schon bei Punkt 2 wären. 2. Interessen ändern sich Ich bin kein großer Freund von Belletristik (mehr). Und habe …