Geschichten aus der großen Stadt 5: Teilen macht glücklich
Was für eine coole Aktion: Mit seinem „Karmaticket“ bringt ein Nürnberger Student den Bürokratenschimmel des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) auf Trapp. Warum? Er fordert seine Mitfahrer auf, Einzelfahrkarten mit anderen zu teilen. Schließlich ist man nur selten wirklich die gesamten 90 Minuten unterwegs. Man könnte also ein noch gültiges Ticket einfach weitergeben. Dass das nicht erlaubt ist, steht ja so ausdrücklich nicht auf dem Schein… Deshalb hat der findige Student eine Tickettasche zum Selbstbasteln gestaltet, die man in den Bahnhöfen aushängen kann. Teilen leicht gemacht. Wäre da nicht der VGN. Der findet diese Idee einer gelebten Sharing-Community gar nicht lustig. Denn natürlich ist eine Fahrt juristisch an eine Person gebunden, wie die Verantwortlichen deutlich angesäuert der Süddeutschen Zeitung erklären. Ob man nun rechtliche Schritte einleite, habe man aber noch nicht geprüft. Was für ein wunderbares Beispiel gelebter Alltagsanarchie! Doch warum eigentlich nicht? Einfach mal den Grundgedanken dieser Aktion weiterdenken… Wäre es nicht möglich, den öffentlichen Nahverkehr in den Großstädten zum Allgemeingut einer Sharing-Ökonomie zu machen? Ein kostenloses Ticket für alle würde sicherlich einen großen Anreiz …