Jahr: 2021

Nachlese: Natürlich leben (Rebecca Sullivan)

Als Stadtkind bin ich meinen schon lange verstorbenen Großeltern besonders für eine Erfahrung dankbar: Durch ihre kleine Selbstversorgerwirtschaft auf ihrem ehemaligen Bauernhof bin ich in meinen Ferien mit Gärtnern, Tierhaltung inklusive Schlachtung, Fischen, Einmachen, Kochen, Holzmachen, Schnitzen, Handwerken und Renovieren in Berührung gekommen. Der große Nutzgarten, das Angeln am Altrhein inklusive Fahrradtour, die Kaninchen und Hühner und die nie endende Arbeit an dem gut 100 Jahre alten Anwesen waren immer ein Garant für ereignisreiche Sommerferien. Ganz nebenbei habe ich viel Wissen über einen naturnahen Lebensstil erfahren, der damals auf dem Dorf selbstverständlich war – und habe mit Oma die weltbesten Essiggurken auf dem alten Holzherd in der Küche eingeweckt! Do it yourself Solche Erlebnisse sind heute nicht mehr selbstverständlich. Stattdessen gehen viel Wissen und alte Traditionen verloren. Und genau diesem Trend stellt Rebecca Sullivan ihr Ratgeber-, Rezepte- und Anleitungsbuch „Natürlich leben. Die besten DIY-Rezepte für Dich und Dein Zuhause“ entgegen. Wie sie in ihrer Einleitung schreibt, geht es ihr „mit Blick auf die Nachhaltigkeit […] dabei vor allem um eine Ernährungsethik, die unsere Umwelt berücksichtigt, …

Nachgefragt: Wohin mit ausgemisteten Sachen?

Wer kennt das nicht? Minimalismus zu leben ist manchmal gar nicht so einfach – sei es, weil die Sammlerin bzw. der Sammler in uns kurzfristig die Oberhand beim Ausmisten gewinnt, sei es, weil die aussortierten Gegenstände nicht so schnell die eigenen vier Wände verlassen, wie man sich das ursprünglich vorgestellt hatte. Die Liste der Gründe ließe sich beliebig erweitern. Deshalb möchten wir wissen: Wie macht Ihr das eigentlich, liebe Minimalistinnen und Minimalisten: Wie sorgt Ihr für ein einfacheres und aufgeräumtes Leben? Eure Tipps sind gefragt. Los geht es mit einem „Leserbrief“, der uns vor Kurzem via E-Mail erreicht hat und den wir hier nach Rücksprache mit der Absenderin veröffentlichen dürfen. Wir sind gespannt auf Eure Erfahrungen, Tricks, Tipps und Ideen in den Kommentaren! Marie mistet aus: Wohin mit den Sachen? Ich heiße Marie (Name von der Redaktion geändert), bin Ü40 und beschäftige mich seit vielen Monaten mit dem Thema Minimalismus. Ich möchte mich drastisch reduzieren. Ich habe auch schon kräftig aussortiert. Allerdings habe ich das Problem, dass die gängigen Tipps via Internet nicht funktionieren. Seit …

6 G: Minimalismus im April

6 G: Minimalismus im April ist der Auftakt zu unser neuen Serie, in der wir Euch monatlich ein paar ausgewählte Appetithappen rund um das einfache und bewusste Leben vorstellen wollen. Dazu gehören Lektüre- und ausgewählte Produkttipps ebenso wie spannende Projekte und Initiativen, Nachdenkliches und Kritisches. Viel Spaß mit unseren ersten „6 Gs“ wünschen M21 und der Herr M21er! Gelesen Weshalb mich weniger Besitz glücklich macht. Mit Minimalismus mehr Klarheit im Leben von Guido Schlaich aus dem Kosmos Verlag (Stuttgart 2021). Bei Schlaich beginnt das einfache Leben mit einem Möbelstück, genauer gesagt mit einer Couch. Sie ist Schluss- bzw. Wendepunkt für den studierten Innenarchitekten, der auf kurzweiligen 120 Seiten die Lebensgeschichte seines Downgradings erzählt – schnoddrig, unverblümt und unzensiert. Selbst die eigenen Nachbarn oder Ex-Partnerinnen werden einer „materialistischen Bestandsaufnahme“ unterzogen. Das ist durchaus unterhaltsam, führt aber an einigen Stellen dazu, dass sich der Autor zu sehr in geschlechterspezifischen Klischees verliert. Denn nicht nur Frauen verfügen hin und wieder über einen (zu) voluminösen Kleiderschrank, lieber Guido! Und dem (digitalen) Nomaden steht nicht zwangsweise der Messie am anderen …