Wer kennt das nicht? Minimalismus zu leben ist manchmal gar nicht so einfach – sei es, weil die Sammlerin bzw. der Sammler in uns kurzfristig die Oberhand beim Ausmisten gewinnt, sei es, weil die aussortierten Gegenstände nicht so schnell die eigenen vier Wände verlassen, wie man sich das ursprünglich vorgestellt hatte. Die Liste der Gründe ließe sich beliebig erweitern. Deshalb möchten wir wissen: Wie macht Ihr das eigentlich, liebe Minimalistinnen und Minimalisten: Wie sorgt Ihr für ein einfacheres und aufgeräumtes Leben? Eure Tipps sind gefragt. Los geht es mit einem „Leserbrief“, der uns vor Kurzem via E-Mail erreicht hat und den wir hier nach Rücksprache mit der Absenderin veröffentlichen dürfen.
Wir sind gespannt auf Eure Erfahrungen, Tricks, Tipps und Ideen in den Kommentaren!
Marie mistet aus: Wohin mit den Sachen?
Ich heiße Marie (Name von der Redaktion geändert), bin Ü40 und beschäftige mich seit vielen Monaten mit dem Thema Minimalismus. Ich möchte mich drastisch reduzieren. Ich habe auch schon kräftig aussortiert. Allerdings habe ich das Problem, dass die gängigen Tipps via Internet nicht funktionieren. Seit mehr als zwei Jahren versuche ich, die aussortieren Sachen wie Bücher (Romane, die sehr gut erhalten sind, aber älter als drei Jahre), Kleidung und Schuhe (auch nicht brandaktuell, aber teilweise nie getragen) und Krimskrams loszuwerden.
Habe es schon versucht über:
- ebay Kleinanzeigen
- Flohmarkt
- Caritas
- Secondhand
- Kolleg:innen
- Leute, die über Amazon gebrauchte Bücher verkaufen
- Momox
- reBuy
- Kirche
- Sammlungen für die Ukraine
Ergebnis: Kein Interesse an den ganzen Sachen. Ich habe tatsächlich nur 20 Euro verdient beim Flohmarkt und die Standgebühr war teurer. Vor zehn Jahren ging auf dem Flohmarkt mehr. Rückmeldung bei ebay auf Kleidung und Bücher gleich null – ging nicht mal als Kleider- oder Bücherpaket weg. Möbel wollte die Caritas nicht eimal geschenkt. Ich habe teilweise ein Jahr alte Möbel auf den Wertstoffhof gebracht.
Wie werde ich es los in wenigen Tagen?
Ich lebe allerdings auch auf dem flachen Land. Eine Großstadt wie München oder Berlin ist weit entfernt. Vielleicht ist das der Grund, dass kein Interesse an Gebrauchtem besteht. Meine Frage ist nun: Wohin mit den ganzen Sachen? Bei den Büchern habe ich bereits einige über die Papiertonne entsorgt. Die Entsorgung ist nicht meine bevorzugte Variante, da es mir missfällt, Ressourcen zu verschwenden. Das ist nicht umweltfreundlich.
Alles einfach wegwerfen und nach vorne schauen? Oder habt ihr andere Tipps, die bei euch funktioniert haben?
Nachgefragt auf Minimalismus21
Habt Ihr auch eine Frage rund ums Ausmisten, Aussortieren und Entrümpeln an unsere Community? Dann schreibt uns einfach eine kurze Nachricht an kontakt@minimalismus21.de!
Mich überkommt es mehrmals im Jahr und ich bekomme einen regelrechten Ausmist-Flash. Kleiderschrank, Küchenschränke, Bücherregal…alles kommt dran. Lustigerweise finde ich immer noch eine Menge zum Aussortieren, obwohl ich und meine Familie nicht mehr so viele Sachen haben und ich darauf achte, nur die wirklich benötigten Dinge nachzukaufen. Bei uns in der Stadt gibt es die AWO (Arbeiterwohlfahrt), die haben ein Sozialkaufhaus und bekommen alles, was noch gut erhalten ist (Kleidung, Bücher, Haushaltswaren, Möbel). Das Tolle ist: Die holen alles ab, was sehr praktisch für uns ist, da wir keine Auto haben. Bücher, die nicht mehr so gut erhalten sind, kommen in die Bücher-Telefonzelle. Einige wenige Sachen stelle ich bei ebay-Kleinanzeigen rein. Das sind aber nur Dinge, für die ich noch relativ viel Geld bekomme (das waren in letzter Zeit z.B. ein Paar Barfuß-Schuhe oder ein Mixbehälter meines Hochleistungsmixers). Ansonsten ist mir der Aufwand zu hoch. Wenn ich viel Kleinkram aussortiert habe, stelle ich diesen auch schon mal in einem Karton „Zu verschenken“ an die Straße. Das meiste also verschenke ich, so bin ich den Kram auf die Schnelle los und freue mich, wenn jemand die Sachen noch gebrauchen kann!