Geschichten aus der großen Stadt
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Geschichten aus der großen Stadt 5: Teilen macht glücklich

Was für eine coole Aktion: Mit seinem „Karmaticket“ bringt ein Nürnberger Student den Bürokratenschimmel des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) auf Trapp.

Warum? Er fordert seine Mitfahrer auf, Einzelfahrkarten mit anderen zu teilen. Schließlich ist man nur selten wirklich die gesamten 90 Minuten unterwegs. Man könnte also ein noch gültiges Ticket einfach weitergeben. Dass das nicht erlaubt ist, steht ja so ausdrücklich nicht auf dem Schein… Deshalb hat der findige Student eine Tickettasche zum Selbstbasteln gestaltet, die man in den Bahnhöfen aushängen kann. Teilen leicht gemacht.

Wäre da nicht der VGN. Der findet diese Idee einer gelebten Sharing-Community gar nicht lustig. Denn natürlich ist eine Fahrt juristisch an eine Person gebunden, wie die Verantwortlichen deutlich angesäuert der Süddeutschen Zeitung erklären. Ob man nun rechtliche Schritte einleite, habe man aber noch nicht geprüft.

Was für ein wunderbares Beispiel gelebter Alltagsanarchie! Doch warum eigentlich nicht? Einfach mal den Grundgedanken dieser Aktion weiterdenken… Wäre es nicht möglich, den öffentlichen Nahverkehr in den Großstädten zum Allgemeingut einer Sharing-Ökonomie zu machen? Ein kostenloses Ticket für alle würde sicherlich einen großen Anreiz schaffen, in den Ballungsräumen auf das eigene Auto zu verzichten.

Eine unfinanzierbare Utopie? Offensichtlich, denn die Tickettauschtasche „Karmaticket“ ist und bleibt illegal und werde unverzüglich entfernt, so der VGN weiter.

Aber zum Glück kann ein Fahrschein niemandem verraten, wie viele Personen er schon begleitet hat…

3 Kommentare

  1. Keine schlechte Idee 😉

    Aber hier im Mitteldeutschen Verkehrsbund wird immer mehr Werbung für Handytickets gemacht. Die kann man nicht weitergeben, sind die Verkehrsbünde deswegen so scharf drauf? Denn dieser Fahrschein verrät seinen Besitzer!
    (Alles über das Smartphone zu regeln finde ich ziemlich gruselig!!!)

    Ich fahr weiterhin mit Papier und mache in diesem Fall gerne Müll 🙂
    Ist ja nicht verboten so ein Fahrschein auf dem Stempelautomaten liegen zu lassen?

    • Liebe Jana,

      recht hast Du: Nicht in jedem Fall ist der digitale Minimalismus die bessere Variante ;-).

      LG und bis bald
      Petra

  2. In welchem größeren Zusammenhang, den ich nicht erkenne, ist das, was der Nürnberger Student macht, gut? Oder sympathisch? Oder Minimalistisch?
    Ist das Teilen vielleicht zur fixen Idee geworden? Zur Manie? Zum Kult, auf dessen Altar man schon mal so verzichtbare Dinge wie Solidarität opfern kann?

    Ich finde die Aktion des Studenten so mies wie das Geschäftsmodell von Uberpop. Die teilen auch.

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