Alle Artikel mit dem Schlagwort: Minimalist

Verkauf und Verköstigung: Secondhandcafé Latei

Manchmal träume ich davon, ein Café zu eröffnen. Die Einrichtung würde ich mit Fundstücken aus Gebrauchtwarenhäusern und Schätzen von Flohmärkten zusammenstellen: Altes Geschirr aus Großmutters Fundus, Küchenequipment der 70er Jahre umrahmt von orangen und roten Designklassikern dieser Zeit. In einer Ecke stünde meine Plattensammlung, auf die ich – Minimalismus hin oder her – nicht verzichten möchte; denn Sammler und Minimalist zu sein ist für mich kein Widerspruch. In einer anderen Ecke hätte ich ein Bücherregal aufgebaut, aus dem sich meine Gäste zum Schmökern bedienen könnten. Interessante Lektüre gibt es dafür schließlich genug… Eine Geschäftsidee auf Basis von altem Plunder. Wem dieser Gedanke gefällt, dem empfehle ich einen Besuch im Latei, einem oder vielleicht sogar dem Secondhandcafé in Amsterdam. Die Einrichtung aus den 60er und 70er Jahren ist käuflich – ein kluges Konzept, mit dem sich gleichzeitig überflüssiger Besitz loswerden lässt. Doch das Latei hat noch mehr zu bieten, z.B. leckere Karottensuppe mit Ingwer und als Nachtisch einen hausgemachten Apfelkuchen. Freundliche Bedienungen, guter Service und ein bunt gemischtes, relaxtes Publikum sorgen zwischen alten Telefonen, Spiegeln, Lampen und …

Grund. Los. Feiern

„Gibt es einen bestimmten Anlass?“ „Hat jemand von euch beiden Geburtstag?“ Fragen, die ich in den letzten Wochen wiederholt gehört habe. Hintergrund: Herr M21er und ich haben zu einer Feier in den vier Wänden eingeladen. Grund: Keiner. Keiner? Nun, sagen wir jedenfalls kein kalendarisch oder gesellschaftlich verordneter. Geburtstag, Hochzeit, Namenstag – alles Fehlanzeige. Doch so ganz grundlos haben wir uns natürlich nicht zum Gastgeber gemacht. Die Wahrheit ist: Wir wollten alle unsere Freunde sehen. Zusammen essen, trinken, Spaß haben, Musik hören, tanzen, reden, leben. Einfach so. Denn im Alltag kommt diese Kombination oft viel zu kurz. Bei den Vorbereitungen für den gestrigen Abend musste ich daher immer an die Sache mit dem Lieblingskleid denken. Ihr wisst schon: Das gähnt Tag für Tag auf seinem Bügel vor sich hin und wartet auf den Anlass x, um endlich ausgeführt zu werden. Doch manchmal kommt x einfach nicht. Deswegen schaffen wir uns selbst einen Anlass und lassen gleichzeitig alte Muster los. Gefeiert wird nach Lust und Laune, der Rahmen kommt von uns, äußere Taktgeber unnötig. Warum das trotz …