Heim & Mein, Hobby & Freizeit
Kommentare 4

App ins Netz: minimalistische Anwendungen

Ich gebe zu: Ich mag mein Smartphone. Sehr. Dabei habe ich mich dieser Technikneuerung lange verwehrt. Fast schon trotzig landete mein total verschrammtes Nokia bei Treffen mit Freunden neben schicken Smartphones auf dem Kneipentisch. Mobiles Internet? So ein Quatsch! Nach einem missglückten Versuch mit sündhaft teuren Minutenpreisen dauerhaft auf dem Nokia deaktiviert.

App ins Netz
Trotzdem strahlten diese modernen Wunder der Kommunikation eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Vor einem guten Jahr dann die Wende – mein Handyvertrag lief aus. Entsprechend empfänglich war ich für das verlockende Angebot des Kundenservices. Normalerweise ist es nicht mein Ding, mich am Telefon bequatschen zu lassen. Aber ich musste mir eingestehen, dass es bereits beschlossene Sache war: Auch ich wollte endlich in die mobile Internetwelt vordringen. Pure Konsumlust siegte gegen minimalistische Vernunft.

Minimalist_App

Ein Screenshot aus vergangenen Tagen:
30 Tips for a Minimalistic Life

Bis heute habe ich meine Entscheidung keinen Tag bereut. Obwohl mir dieses Gerät durchaus Selbstdisziplin abverlangt: Besonders für abendliches Surfen im Bett bin ich leider anfällig. Ansonsten hat sich die Nutzung rasch auf ein sinnvolles Maß eingependelt… und die Freiheit, den stationären Rechner zur Seite legen zu können, möchte ich tatsächlich nicht mehr missen. Selbst mein privater Internetkonsum hat sich kaum verändert. Der tägliche Zeitaufwand ist nicht größer geworden, nur dass ich jetzt oftmals E-Mails, News und Blogs direkt auf dem Smartphone lese und das Notebook hauptsächlich für die Arbeit benutze.

Appgetaucht
Wenn ich in der Vergangenheit doch einmal Gefahr gelaufen bin, unnötig viel Zeit im (mobilen) Internet zu vertrödeln, habe ich mir wiederholt eine kostenlose Anwendungssoftware zunutze gemacht: Die App „Minimalist. 30 Tips for a Minimalistic Life” beinhaltet eine gelungene Sammlung lebensnaher Alltagstipps. „The wonderful thing about minimalistic lifestyles is that there are no concrete rules on how you need to live. Everyone has their own style of minimalism that works best for them”, hieß es da beispielsweise an einer Stelle. Hieß?

Seit Kurzem ist die App nicht mehr verfügbar. Ist weg, einfach verschwunden. Fast scheint es, als hätte sich der Minimalismus hier selbst geschluckt, als sei die Anwendung Opfer ihrer eigenen Philosophie geworden: „The minimalistic lifestyle allows people to rid themselves of these unnecessary aspects”. Weniger ist eben doch mehr.

Kennt ihr Alternativen? Welche Apps könnt ihr stattdessen empfehlen?

4 Kommentare

  1. Oh, die App klang aber interessant 🙁 Bin gespannt, ob es Alternativen gibt.

    In meinen Augen schließt sich ein Smartphone und Minimalismus übrigens nicht aus: Ich verwalte jetzt alle Termine auf dem Handy statt auf Papier, drucke weniger aus, weil ich die betreffenden Infos stattdessen digital dabei habe, und kann immer öfter auch auf PC und Laptop verzichten, weil ich die gewünschte Info (wo ist der nächste Briefkasten? Wie lange hat meine Bank noch auf?) über das Handy abrufe. Es reist sich jedenfalls deutlich leichter 😉 Und apropos Reisen: die DB-App ist wirklich wirklich super. Und auch hier wieder: Online-Ticket statt Ausdruck.

  2. Hallo, ich hatte zuerst auch Bedenken, dass ich nicht mehr mit meinen Freunden von Angesicht zu Angesicht reden würde, wenn ich erstmal ein Smartphone habe, aber tatsächlich hat sich gar nichts geändert. Jedenfalls nicht, wenn ich mit echten Menschen zusammen bin. Ich lehne es dann weiterhin ab, mich mit dem Telefon zu befassen, selbst mal das Navigieren nervt mich dann schon. Aber, was du auch ansprichst: Gerade das Surfen nachts im Bett ist eine Unart, die ich mir auch angewöhnt habe. Oder auch das Mails-Checken gleich nach dem Aufwachen.

    Um mal unterwegs in einer ruhigen Minute schnell zu schauen, wer geschrieben hat, um ein E-Book weiterzulesen oder den Blogreader zu durchforsten finde ich mein Smartphone großartig. Und auch die Fotoapps, mit denen ich die Bilder für mein Blog bearbeite, liebe ich.

    Tatsächlich tut mein Smartphone sogar was für meine Gesundheit: Ich lasse mir den Kalorienverbrauch bei Spaziergängen ausgeben – was mich sogar motiviert, öfter/länger zu gehen – oder überwache die Kalorienzahl, die ich täglich zu mir nehme.

    Aber eine Alternative für deine App kenne ich leider auch nicht.

    Sonnige Grüße aus Dresden, Sandra

  3. Ich finde, Smartphone ist eine super Erfindung. Aber er ist ein Werkzeug! So sollte man sich nicht zum Sklaven machen lassen… leider sehe ich das häufig. Ein gaanz wichtiger Punkt.

    Mein Smartphone ist: Telefon, Agenda/Kalender, Notizblock, Uhr, Wecker, Timer, Rechner, Wetterbericht, Buch (viele Bücher!), Fernseher/-speicher (wenn’s mal sein muss), Message-Centre, Kamera (sogar eine sehr gute), Fotoalbum, Weltkarte, Musikgerät, Hörbuchgerät, Adressbuch, Radio, Schrittzähler, e-Karte, Zeitung, Unterhaltung (Spiele) usw. ganz vom Internet zu schweigen (Infos!), und ersetzt jede Menge Staubfänger!!
    Übrigens telefoniere ich eher wenig damit.

    Meiner ist meist auf stumm gestellt, denn ich kann jederzeit nachschauen, wenn ich einen Anruf oder Nachricht erwarte, und möchte nicht dauernd gestört werden, möchte mich auf mein Gegenüber konzentrieren dürfen. Das Ding bleibt auch in der Tasche, wenn ich mich mit Freunde oder Familie treffe (ausser ich zeige stolz Fotos meiner Enkel lol! – oder ich sehe das Aufleuchten wenn was ansteht), das geht sehr gut ohne Ton – nichts schlimmer als dauernd irgendwelche Ringtones :(. Auch muss ich nicht ständig was im Ohr haben wenn ich im ÖV sitze, da gucke ich lieber den Leuten zu…nur gucken die alle auf dem Bildschirm…
    Email habe ich nicht zugeschaltet, da gucke ich separat einmal am Tag rein, am Laptop.

    Ich möchte ihn nicht missen, weil er mir ermöglicht hat, vieles zu minimieren!! Für mich eindeutig eine gute und entspannte Sache.

    • Das Smartphone kann wirklich eine Geisel sein!

      Beim letzten Sommerurlaub auf See hatten wir kaum Empfang. Am Anfang eine Qual, am Ende ein Segen. Habe erst dann gemerkt, wie „abhängig“ ich mittlerweile bin…
      Trotzdem möchte ich mein Telefon (Leihgabe der Firma) nicht mehr missen.

      Privat habe ich „nur“ ein altes Handy. Das ruft immer völlige Entgeisterung hervor, wenn ich es irgendwo heraushole. Nach dem Motto: Was ist das denn???

      Minimalismus heißt hier: Das richtige Maß an Auszeiten zu finden.

      Herzlichst
      M21

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert