Jahr: 2015

Teatime natural frugal

Wer mein Profil gelesen hat, weiß: Ich bin eine passionierte Teetrinkerin. Aus unserem letzten großen Sommerurlaub in Sri Lanka haben wir mehrere Packungen des edlen Blattgenusses mitgenommen. Ceylon, so der frühere Name des Inselstaats, gibt dem schwarzen Juwel seinen Namen. Eine leckere Alternative sind die Teeschönheiten aus dem Hause stick lembke. Natürlich ohne Aromen und künstliche Zusätze. Die Auswahl vergrößert sich kontinuierlich und das Angebot ist bequem in jedem gut sortierten Drogerie- und Lebensmittelmarkt erhältlich. Tee ist Ruhe und nicht Eile (tibetanisches Sprichwort) In der kalten Jahreszeit hat mein Bedürfnis nach dem heißen Aufgussgetränk jedoch eine neue „Stufe“ erreicht. „Natural frugal“ lautet die Devise. Zutaten direkt vom Obst- bzw. Gemüsehändler um die Ecke – ohne Verpackung und Co. Ganz oben im Kurs: Ingwer. Über die gesundheitsfördernde und entzün- dungshemmende Wirkung des aromatisch-scharfen Gewürzes brauche ich an dieser Stelle wohl nichts zu sagen. Von Erkältung über Migräne, Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu chronischem Husten und Übelkeit. Die Liste der lindernden und unterstützenden Wirkung ist lang. Nicht zu vergessen das wohlig-warme Gefühl, welches sich bei einem heißen Aufguss …

Nachlese: Luxus der Einfachheit. Eine Ausstellung

Alternative Lebensformen haben viele Gesichter. Sich für einen Alltag jenseits der Norm zu entscheiden, resultiert aus unterschiedlichen Gründen. Eine Gruppenausstellung im Münchner Stadtmuseum versucht, den sog. „Gegenkulturen“ durch internationale Foto- und Videoarbeiten nachzuspüren. Mit fragwürdigem Erfolg. Sie sind ökologisch orientierte Selbstversorger, Hippies, Einsiedler, Pilger und Punks, sind Angehörige eines Klosters oder einer religiösen Glaubensgemeinschaft. Ihnen allen gemeinsam ist der Wunsch, aus der Leistungs- und Überflussgesellschaft auszubrechen. Ihr Ziel: eine bessere Welt finden. „Werthaltigkeit, Sinnhaftigkeit und Glück“ lauten die Werte, die im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung abhandengekommen zu sein scheinen. Die Protagonisten der hier gezeigten Exponate verkörpern Selbstbestimmung, Spiritualität, Einfachheit und innere Freiheit. So steht es zumindest auf der Homepage des Museums. Doch beim Betrachter kommen diese Ideale nur schwer an. Alternative Lebensformen als lebensfremdes Klischee Da sitzen jugendliche Protestler mit Irokesenschnitt auf einer Festivalwiese zwischen Unrat und Schlamm. Dort wird ein Schulkind von einem Lehrer im Klassenzimmer verprügelt. Hier steht ein nackter Mann im Wald, ein kleiner Junge trinkt Milch aus dem Euter einer Ziege, eine Gruppe von Bauwagenbewohnern gewährt Einblick in die eigenen …

Geschichten aus der großen Stadt 5: Teilen macht glücklich

Was für eine coole Aktion: Mit seinem „Karmaticket“ bringt ein Nürnberger Student den Bürokratenschimmel des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) auf Trapp. Warum? Er fordert seine Mitfahrer auf, Einzelfahrkarten mit anderen zu teilen. Schließlich ist man nur selten wirklich die gesamten 90 Minuten unterwegs. Man könnte also ein noch gültiges Ticket einfach weitergeben. Dass das nicht erlaubt ist, steht ja so ausdrücklich nicht auf dem Schein… Deshalb hat der findige Student eine Tickettasche zum Selbstbasteln gestaltet, die man in den Bahnhöfen aushängen kann. Teilen leicht gemacht. Wäre da nicht der VGN. Der findet diese Idee einer gelebten Sharing-Community gar nicht lustig. Denn natürlich ist eine Fahrt juristisch an eine Person gebunden, wie die Verantwortlichen deutlich angesäuert der Süddeutschen Zeitung erklären. Ob man nun rechtliche Schritte einleite, habe man aber noch nicht geprüft. Was für ein wunderbares Beispiel gelebter Alltagsanarchie! Doch warum eigentlich nicht? Einfach mal den Grundgedanken dieser Aktion weiterdenken… Wäre es nicht möglich, den öffentlichen Nahverkehr in den Großstädten zum Allgemeingut einer Sharing-Ökonomie zu machen? Ein kostenloses Ticket für alle würde sicherlich einen großen Anreiz …