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Overflow. A Munich Minimalist in Hollywood

Ich habe heute Micky Maus getroffen. Und Captain Jack Sparrow. Und Jules Winnfield aus Pulp Ficition. Mein Teenieschwarm Michael J. Fox lag mir zu Füßen und das ehemalige Wohnhaus von Mary Poppins (Julie Andrews) zur Linken. Für ein paar Dollar hätte ich mir selbst einen Oscar in einer der zahlreichen Touristenboutiquen verleihen können. Kategorie: Beste Hauptdarstellerin 2016 für ihre Rolle in „Overflow. A Munich Minimalist in Hollywood“.

And the Oscar goes to ... Minimalismus21!

And the Oscar goes to … Minimalismus21!

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Ein Tagesausflug ins Zentrum der amerikanischen Filmindustrie sowie nach Beverly Hills haben mich geschafft. Mein Kopf ist randvoll – ebenso wie die beiden Stadtteile von Los Angeles. Pretty viel Stuff sozusagen, nur dass die Woman in ihr aus dem Millionendorf München erst einmal das ganze Groß-Groß verdauen muss. Unter XL läuft hier nämlich gar nüscht. Fette Autos, fette Läden, fette (Aus-)Beute. Die lässt sich mit dem richtigen Geldbeutel an jeder Ecke machen. Dazu noch eine hübsche Villa in Beverly Hills, deren Vorbesitzer vielleicht Charlie Chaplin gewesen ist. Oder die Synchronstimme von Bugs Bunny. Vielleicht auch Steve Martin? Egal! Sicher ist jedenfalls: Friedhöfe und Krankenhäuser sucht man zwischen schnicken Vorgärten und repräsentativen Fuhrparks vergeblich. Schließlich ist zwischen Bling-Bling und Schischi kein Platz für die Vergänglichkeit und Endlichkeit des Lebens. Das wäre ja so, als würden sich die lokalen Stars und Sternchen freiwillig um die Goldene Himbeere reißen.

Minimalismus auf Abwegen. Vollywood
Der erste Teil unserer USA-Reise ist aufregend und irgendwie verrückt. Achtsamkeit, Downshiftung und Entspannung im klassischen Sinne stellen sich wohl erst an späterer Stelle ein.  Von Minimalismus will ich gar nicht reden. Ökologischer Fußabdruck? Ha, ha, hier wird konsumiert und verpackt, dass die Schwarte kracht. Ich sage nur: Schon lange nicht mehr so viel Kunststoff auf einen Haufen gesehen – allein die zahlreichen Merchandising-Artikel am Hollywood Boulevard kommen fast alle aus einer (Alp-)Traumfabrik, die Plastik heißt. Den Touristen gefällt’s. Ist schließlich Urlaub. Wer will da schon an Morgen denken. Der Walk of Fame soll leuchten.

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Das Wahrzeichen der Stadt auf den Hollywood Hills

Runtergekommen von diesem unwirklichen Tag sind wir am Abend ganz oben. In den Hills über der Stadt mit Blick auf das Hollywood Sign. Der Schriftzug der Werbetafel lautete ursprünglich HOLLYWOODLAND und sollte in den 1920er Jahren potentielle Interessenten für Grundstücke anlocken. Das Land galt nämlich zu jener Zeit als schwer verkäuflich. Die Weltwirtschaftskrise beendete diese Hoffnungen allerdings. Als Touristenmagnet wirkt das Wahrzeichen der Stadt jedoch bis heute fort. Und wie hieß es schon in einer der größen Liebesfilme aller Zeiten: „Welcome to Hollywood! What’s your dream? Everybody comes here; this is Hollywood, land of dreams. Some dreams come true, some don’t; but keep on dreamin‘ – this is Hollywood.“

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