Jahr: 2016

My home is my hotel

Meike Winnemuth hat eine Vorbildfunktion für mich. Eine – wie sie unlängst in einem Interview sagte – „Schreiberin, die sich und den Rest der Welt unterhält.“ Flächendeckende Bekanntheit erlangte die ehemalige Vizechefin der Cosmopolitan im Herbst 2010. Da gewann sie bei Günther Jauchs Quizshow „Wer wird Millionär“ 500.000 Euro. Das große Los. Was folgte, waren Weltreise, Blog, Nominierung für den Grimme Online Award etc. Den Aussortierern, Minimalisten, Entrümplern und Downshiftern dürfte die Hamburgerin noch samt blauem Kleid in Erinnerung sein. Das trug sie jeden Tag. Ein ganzes Jahr. Nachzulesen auf ihrem Online-Tagebuch. Ein Versuch zwischen „Verzicht und Bereicherung, Reduktion und Kreativität“. Parallel dazu verließ jeden Tag ein Gegenstand ihr Leben, wurde verkauft, verschenkt, weggeworfen: „Und tschüss“ eben. Den Minimalismus21-Lesern sei flankierend dieses Interview empfohlen. Einführungstext und Eigen-PR off. Weniger Farbe in meinem Leben Jedenfalls hat sich Winnemuth in ihrer wöchentlichen stern-Kolumne einmal die Frage gestellt, warum unsere Wohnungen immer mehr Hotels ähneln. Die Selbstbeschreibung der eigenen Behausung gab’s gleich dazu. Und so ist zu lesen, dass frau beim Einrichten und Ausbauen all das übernommen habe, …

Auslese: Die Zeit, die wir hatten

Alles im Leben hat seine Zeit, sagt der Volksmund. Mir fällt das momentan ganz besonders beim (Aus-)Sortieren meiner Bücher auf. Diese entstammen – grob gesagt – aus drei verschiedenen „Herkunftsquellen“: Neu gekauft, gebraucht erworben, geschenkt bekommen. Besonders bei den beiden letztgenannten Quellen liegt jedoch der literarische Hund begraben. Und mit ihm die Erkenntnis: Ein Großteil meiner Bibliothek wird, soll, kann, darf und muss mich verlassen. 1. Konsumfalle „Schnäppchen“ „Rabattschilder sorgen dafür, dass wir weniger nachdenken“, so Gehirnforscher Bernd Weber vom Bonner Center für Economics und Neuroscience in einem aktuellen Focus-Artikel. Das gilt meiner Meinung nach auch für Gebrauchtwaren. In meiner Konsumsozialisation spielten Flohmärkte viele Jahre eine große Rolle. Ein Überangebot an Schnäppchen hat meinen studentischen Geldbeutel seinerzeit geschont, aber gleichzeitig mein Bedürfnis nach medialer Zerstreuung befriedigt; ein gewisses Besitzstandsdenken inklusive. Rückblickend stelle ich fest: Ich bin oftmals sehr unkritisch gewesen und habe auch Lesestoff mitgenommen, den ich zum Originalpreis niemals gekauft hätte. Womit wir auch auch schon bei Punkt 2 wären. 2. Interessen ändern sich Ich bin kein großer Freund von Belletristik (mehr). Und habe …

Schenk Dich reich

Heute wurde ich reich beschenkt. Am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub fand ich gleich zwei Weihnachtspräsente auf meinem Schreibtisch. Beide konnte ich vor den Feiertagen leider nicht mehr persönlich entgegennehmen. 1. Das Advents-Müsli von mymuesli Ein Partnerunternehmen, mit dem ich vor Kurzem in Sachen „Marktforschung“ zusammensaß, hat es an seine Kunden verschickt. Und das Ganze trifft im wahrsten Sinne des Wortes genau meinen Geschmack! Denn wie ich es bereits in einem anderen Blogpost sagte: Ich mag keine Werbegeschenke. Kugelschreiber, USB-Sticks, die schlecht klebenden Pflaster aus der Apotheke, Schlüsselanhänger, Feuerzeuge – diese und andere vermeintliche Image- bzw. Markenträger rufen mir ein Unternehmen nicht (unbedingt) nachhaltig ins Gedächtnis. Über ein halbes Kilo geballte Biomischung ohne Gentechnik freut sich mein „Ich-frühstücke-Müsli-und-Obst-Herz“ jedoch herzallerliebst. Außerdem bevorzuge ich Geschenke, die man auf- bzw. verbrauchen kann – und das voller Genuss und gerne mit ein bisschen „Luxus“ (Ich würde ja gerne mal dies und das probieren/kaufen/konsumieren, aber das liebe Geld und die Gewohnheit und… – ihr wisst, was ich meine ;-)). Womit wir auch gleich bei Nummer zwei wären. 2. Naturkosmetik …