Jahr: 2016

Minimalismus und Meilensteine

„Veränderungen umgeben uns überall, sie sind ein unausweichlicher Teil des Lebens. Sie sind sogar das Wesen von Leben. Das heißt allerdings nicht, dass sie deshalb automatisch schön oder angenehm wären.“* Beruflich habe ich mich in den letzten zwei Jahren verstärkt mit Change Management beschäftigt. Ein spannendes Feld, umso mehr, weil uns diese sog. „Veränderungsprozesse“ auch privat begleiten. Dich und mich. Ein Leben lang. Schulabschluss, Ausbildung, erste Festanstellung, Hochzeit, Kinder, Jobwechsel, Kündigung, Todesfälle, Scheidung, Rente, Krankheit – das Schicksal fordert uns stetig heraus, hält neue Herausforderungen bereit, im Positiven wie im Negativen, stellt unsere Anpassungsbereitschaft und -fähigkeit immer wieder auf die Probe. Viele Ereignisse fungieren dabei wie Meilensteine, weil sie Voraussetzung für die nächste Entwicklungsphase sind:  Erst wenn ich das Laufen gelernt habe, kann ich die Welt auf eigenen Beinen erkunden. Erst wenn ich die Grundschule erfolgreich abgeschlossen habe, kann ich auf eine weiterführende Bildungseinrichtung gehen usw. Jede dieser Etappen bildet ein wichtiges Fundament, auf dem unser weiteres Dasein fußt. Niederlagen und Höhenflüge, veränderter Blickwinkel und neue Wertvorstellungen inklusive. „(I)ch bin gerade 20 geworden und trotz …

#Reset 2. Maximalistisches Wunderland

Ich habe eine Weile überlegt, welcher Titel für diesen Beitrag am besten passt. Ein beliebtes Stilmittel unter Schreiberlingen: „x Dinge, die ihr noch nicht über mich wusstet.“ Weil x in diesem Fall = 1 ist und das WordPress-Theme zu lange Headlines mit einer unschönen Darstellung abstraft, oute ich mich eben sofort. Denn manchmal wünscht sich der Minimalist in mir ein maximalistisches Wunderland. (Schlaraffen-, Schlummer- und Lummer-Varianten je nach Gemütszustand inklusive). Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust Da der Umzug immer näherrückt, versuchen Herr M21er und ich beim Ausmisten weiter Gas zu geben. Ein Satz, der beinahe täglich fällt: „Jetzt geht es ans Eingemachte!“ Was so viel heißt wie: Jetzt packen wir die Dinge an, die weh tun, emotional aufgeladen und somit massiv mit Erinnerungen bzw. Gefühlen verbunden sind. Der Lieblings-Comic aus Kindertagen, verknickt, verschmiert und vergilbt dank langer Sommertage im Freibad sowie fettigen Pommes-Schranke-Fingern. Die Autosammlung von Märklin, mit der man(n) einst das ganze Wohnzimmer in Beschlag genommen und sich wilde Rennen mit Thomas und Jari aus dem Nachbarhaus geliefert hatte. Alte Briefe vom …

Nachlese: Das kann weg! (Rita Pohle)

Eines der ersten Bücher, das ich zum Thema Ausmisten bzw. Entrümpeln mit Begeisterung gelesen habe, stammt von Rita Pohle. Titel: „Weg damit! Die Seele befreien. In sieben Wochen das Leben entrümpeln“. Diese Lektüre ist mindestens fünf Jahre her. Jetzt hat die promovierte Philosophin einen neuen Ratgeber auf den Markt gebracht. Das kann weg! (Kösel, 9,99 Euro) bietet eine komprimierte Zusammenfassung für alle, die sich von unnötigem Ballast befreien sowie kurz und bündig über die Schwerpunkte Loslassen, aufräumen und Freiräume schaffen informieren möchten. Ordnung liegt im Auge des Betrachters Auf rund 40 Seiten führt die ausgebildete Systemische Therapeutin ihre Leser im Schnelldurchlauf an sämtlichen Brandherden menschlicher Sammelei vorbei. Ihr Plädoyer: „Weg mit allem, was Sie belastet!“ Denn nach Pohle schafft Entrümpeln Platz für Neues, Freiraum für Veränderung sowie die Möglichkeit, sich über bestimmte Situationen Klarheit zu verschaffen. Um diese Prozesse zu unterstützen, arbeitet sie inhaltlich bzw. konzeptionell verstärkt mit Fragen. Sammler und Horter sollen sich bewusst werden, wie sich ihr persönlicher Umgang mit den Dingen gestaltet, wie sie Ballast definieren, welche Gegenstände ihnen wirklich etwas bedeuten …