Autor: M21

Nachlese: Hygge No 1

Irgendwann hat sich ein neuer Begriff in meinen Kopf breitgemacht: Hygge. Ich kann gar nicht mehr sagen, wann ich zum ersten Mal darüber gestolpert bin. Vermutlich auf Instagram. Auf einem der zahlreichen Bilder, die Wohlfühlmomente mit einfachen Dingen in gemütlich-geborgener Atmosphäre versprechen. Zugegeben: Ich fand das zunächst etwas albern. Ein weiteres Buzzword, das aus dem Dänischen bzw. Norwegischen in unsere Breitengrade geschwappt und wie geschaffen für romantisch-verklärte Bloggerwoohoos ist: gemütlich, angenehm, nett, gut. So die wörtliche Bedeutung des Adjektivs, das ein Lebensgefühl zu transportieren verspricht, ein Gegenstück zur fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft und zu ihrer Beschleunigung. Aus Minimalismus-Sicht bin ich bei neuen „Trends“ stets etwas kritisch, weil naturgemäß die Kommerzialisierung derselben meist nur eine Frage der Zeit ist. Aus Rezensions-Sicht pflege ich jedoch eine unvoreingenommene, neutrale Perspektive. Und aus beruflicher Sicht weiß ich, wie hart umkämpft der Printmarkt im digitalen Zeitalter geworden ist und warum guter Content kosten darf und muss. Egal, ob auf Papier oder im Netz. Hygge No 1: Ein Sommer mit Freunden Im Fall des neuen Hygge-Magazins aus der Verlagsgruppe Deutsche Medien-Manufaktur …

Less Waste: Grüne Lesertipps für Einsteiger

Minimalisten sind Gewohnheitstiere. Nachdem sie sich für ein reduziertes, entrümpeltes, vereinfachtes und nachhaltigeres Lebensmodell entschieden haben, tragen sie standardmäßig Jutebeutel und Mehrwegbehälter bei sich. Reflexhaft verweigern sie Plastiktüten, lehnen Give-aways ab und recyceln voller Selbstverständlichkeit wertvolle Rohstoffe. Klingt nach Klischee? Gewohnheiten und Komfortzone den Rücken kehren Tatsächlich geht es mir um die Botschaft dahinter: Wir alle sind Kinder unserer Zeit, unserer Erfahrungen, Erziehung, Sozialisation, unseres kulturellen und wirtschaftlichen Umfelds und sicherlich noch viel mehr. Aus dieser Gemengelage entstehen persönliche Gewohnheiten, haben sich bestimmte Reaktionsmuster als treue und zuverlässige Begleiter herausgebildet, von denen wir oftmals nicht lassen können oder wollen. Ist ja auch kuschelig in der Komfortzone, egal, ob es um Verhaltens-, Denkweisen oder schlichtweg um Gefühle geht. Wer den Begriff „Gewohnheiten“ bei Google eingibt, erhält als Ergänzung sofort den Zusatz „ändern wie lange“ vorgeschlagen. Das kommt nicht von ungefähr. Allein kalendarisch betrachtet gibt es unzählige willkommene Anlässe, unsere täglichen Doings einem Reset zu unterziehen bzw. zu „optimieren“. Frei nach dem Motto: Der nächste Jahreswechsel steht schon vor der Tür. Der nächste runde Geburtstag ebenfalls. Wer …

JOMO: The Joy of Missing Out

Minimalismus bedeutet Loslassen für mich. Allerdings sind damit schon längst nicht mehr nur haptische Dinge gemeint. Wer unserem Instagram-Account folgt, weiß: Vor Kurzem waren wir auf einem Retreat im Allgäu, genauer gesagt im Zen-Kloster Buchenberg. Titel der privaten Weiterbildung: Always Ohmmm. Eine spielerische Wortneuschöpfung nach meinem Geschmack. Aber mit ernstem Hintergrund: „Auf der einen Seite sind wir überfordert durch unzählige Kommunikationskanäle. Auf der anderen Seite sind diese nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken und erleichtern unser Alltagsleben. Obwohl wir doch ständig „on“ sind, fühlen sich viele Leader und Mitarbeiter in Unternehmen wenig „connected“, berichten über Sinnkrisen und suchen nach neuen Ufern für ihre Selbsentfaltung. Burnouts, gescheiterte Familien, fruchtlose Meetings und „low energy“ sind die Symptome unseres digitalen Zeitalters“, schreiben die Veranstalter auf ihrer Webseite. Always on Unter dem Motto „Mindful Leadership in the Digital Age“ beleuchteten zahlreiche Speaker aus Wissenschaft und Wirtschaft in Buchenberg die Frage, wie wir im digitalen Zeitalter achtsamer mit uns selbst und mit anderen umgehen können. Egal, ob wir in der Rolle als Führungskraft, als Privatperson oder irgendwo im weiten (Spannungs-)Feld …