Autor: M21

Auslese: Die Zeit, die wir hatten

Alles im Leben hat seine Zeit, sagt der Volksmund. Mir fällt das momentan ganz besonders beim (Aus-)Sortieren meiner Bücher auf. Diese entstammen – grob gesagt – aus drei verschiedenen „Herkunftsquellen“: Neu gekauft, gebraucht erworben, geschenkt bekommen. Besonders bei den beiden letztgenannten Quellen liegt jedoch der literarische Hund begraben. Und mit ihm die Erkenntnis: Ein Großteil meiner Bibliothek wird, soll, kann, darf und muss mich verlassen. 1. Konsumfalle „Schnäppchen“ „Rabattschilder sorgen dafür, dass wir weniger nachdenken“, so Gehirnforscher Bernd Weber vom Bonner Center für Economics und Neuroscience in einem aktuellen Focus-Artikel. Das gilt meiner Meinung nach auch für Gebrauchtwaren. In meiner Konsumsozialisation spielten Flohmärkte viele Jahre eine große Rolle. Ein Überangebot an Schnäppchen hat meinen studentischen Geldbeutel seinerzeit geschont, aber gleichzeitig mein Bedürfnis nach medialer Zerstreuung befriedigt; ein gewisses Besitzstandsdenken inklusive. Rückblickend stelle ich fest: Ich bin oftmals sehr unkritisch gewesen und habe auch Lesestoff mitgenommen, den ich zum Originalpreis niemals gekauft hätte. Womit wir auch auch schon bei Punkt 2 wären. 2. Interessen ändern sich Ich bin kein großer Freund von Belletristik (mehr). Und habe …

Schenk Dich reich

Heute wurde ich reich beschenkt. Am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub fand ich gleich zwei Weihnachtspräsente auf meinem Schreibtisch. Beide konnte ich vor den Feiertagen leider nicht mehr persönlich entgegennehmen. 1. Das Advents-Müsli von mymuesli Ein Partnerunternehmen, mit dem ich vor Kurzem in Sachen „Marktforschung“ zusammensaß, hat es an seine Kunden verschickt. Und das Ganze trifft im wahrsten Sinne des Wortes genau meinen Geschmack! Denn wie ich es bereits in einem anderen Blogpost sagte: Ich mag keine Werbegeschenke. Kugelschreiber, USB-Sticks, die schlecht klebenden Pflaster aus der Apotheke, Schlüsselanhänger, Feuerzeuge – diese und andere vermeintliche Image- bzw. Markenträger rufen mir ein Unternehmen nicht (unbedingt) nachhaltig ins Gedächtnis. Über ein halbes Kilo geballte Biomischung ohne Gentechnik freut sich mein „Ich-frühstücke-Müsli-und-Obst-Herz“ jedoch herzallerliebst. Außerdem bevorzuge ich Geschenke, die man auf- bzw. verbrauchen kann – und das voller Genuss und gerne mit ein bisschen „Luxus“ (Ich würde ja gerne mal dies und das probieren/kaufen/konsumieren, aber das liebe Geld und die Gewohnheit und… – ihr wisst, was ich meine ;-)). Womit wir auch gleich bei Nummer zwei wären. 2. Naturkosmetik …

2015: Ich lass‘ dann mal los

Jahresende und Neujahrswechsel. Ein beliebtes Datum, um Bilanz zu ziehen. Bilanz über 365 Tage. Bilanz über gute und schlechte Momente. Und: Bilanz über meinen gelebten Minimalismus. Schließlich hatte ich dafür zwölf Monate Gelegenheit. Würde ich einen symbolischen Strich unter diese Zeit ziehen, stünde dort als Fazit „Losgelassen für Fortgeschrittene“. Das Leben ist ein (langer ruhiger) Fluss Neulich habe ich gelesen, dass die statistische Lebenserwartung für Frauen bei 83 Jahren liegt. Männer müssen sich mit etwa 76 Lenzen zufrieden geben. Für Herrn M21er heißt dies also Halbzeit. Für mich geht es in großen Schritte auf eben diese zu. Warum ich das hier betonen möchte? Weil mir einmal mehr bewusst geworden ist, wie endlich das Leben ist. Wir alle haben ein bestimmtes Daseinskapital mit auf den Weg bekommen, welches ich mir wie einen großen Kalender mit unleserlicher Endzahl vorstelle: Jeden Tag wird dieser Kalender um ein Blatt dünner, jeden Tag gehen 24 Stunden vorbei, die ich in dieser Form nie wieder zurückholen kann. Wer vor diesem Hintergrund immer nur von Wochenende zu Wochenende und von Urlaub zu …