Autor: M21

Vom Verschwinden der Dinge

Manche Dinge erledigen sich von alleine. Manche Dinge verschwinden von alleine. Manche Dinge sterben einfach aus. So wie meine heißgeliebten MCs. 1963 stellte Philips die Compact Cassette samt Taschen-Recorder erstmals der Öffentlichkeit vor. Was dann passierte, beschreibt das manager magazin wie folgt: „Die Kassette wird zum VW Käfer der Tonindustrie: Sie läuft und läuft und läuft.“ Auslaufmodelle entsorgen sich selbst Etwa 30 Jahre später laufen CD und MP3 dem einstigen Massenmedium jedoch unaufhaltsam den Rang ab. Das Aussterben von Technik und Abspielgerät beginnt. Schlagwörter wie „Nischenprodukt“, „Abwärtstrend“ und „Auslaufmodell“ machen die Runde und ziehen gleichzeitig weitere Kreise. Denn auch Disketten, Wählscheiben oder Sofortbildkameras werden in der Folgezeit immer mehr zu Relikten. Ignoriert man die Aufschreie von Nostalgikern, Anhängern und Fans, dann geht dieser Prozess geräuschlos vonstatten. Geräuschlos, weil mit ihm eine ganze Kulisse an Tönen im akustischen Niemandsland verschwindet. Wie klingt das Auswerfen eines Polaroids, das Rattern eines Fernsprechapparates, das Spulen einer Kassette? Fragen, die von Generation zu Generation zunehmend für (unfreiwilliges) Stillschweigen sorgen dürften. Museum für bedrohte Klänge – Der Archivar der Alltagsgeräusche Minimalismus …

Save the date: Minimalismus-Bloggertreffen in Essen

Noch 33 Mal schlafen, dann ist es soweit: Das zweite Minimalismus-Bloggertreffen. Gemeinsam mit zahlreichen Kollegen freuen wir uns auf ein persönliches Kennenlernen am 27. Juli im Unperfekthaus Essen. Blogger, Minimalist, Radikalreduzierer, Entrümpler, Downshifter, Konsumverweigerer, Sammler – ihr seid alle herzlich eingeladen. Wer, was, wo, wann, wie? Das könnt ihr hier offiziell nachlesen. Vorschläge, Anregungen und Tipps für das Rahmenprogramm sind natürlich jederzeit willkommen. Premiere Herr M21er und ich sind in diesem Jahr selbst zum ersten Mal mit dabei und hoffen, auch den einen oder anderen Leser von Minimalismus21 vor Ort zu treffen. Hotel haben wir gebucht, Zugtickets gekauft und einen Nachbericht schon heute fest eingeplant. Versprochen. Wir zählen auf euch (und einstweilen die Tage)!

20 Kilo weniger: Wenn der Geduldsfaden reißt

Papier ist geduldig, sagt man. Papierstapel auch, behaupte ich. Warum ich diese Aussage so selbstsicher vertrete? Weil ich ganze 20 kg nach langjähriger Lagerzeit entsorgt habe. In Worten: Zwanzig Kilogramm. „Oh“, werdet Ihr jetzt sagen, „ah“ denken, „hm, hm“ vor Euch hinmurmeln und am Ende vielleicht fragen: „Wie konnte es dazu kommen?“ Um ehrlich zu sein: Manchmal werden Dinge einfach zum Selbstläufer. Oder sollte ich besser schreiben zu Gewohnheiten? Nun, eine meiner langjährigen Gewohnheiten ist war es, gepressten Zell- bzw. Holzstoff für eine mögliche Zweitverwertung aufzuheben, für Schmier- und Notizzettel, Probedrucke, Gedankenskizzen oder Einkaufszettel. Besonders während meiner Studienzeit kam so jedes Semester ein beachtlicher Bestand an Papier dazu – allen voran die zahlreichen Kopien für Seminare, Referate und Hausarbeiten. Vom digitalen Lifestyle, von E-Readern und Tauschbörsen war meine Studentengeneration rückblickend betrachtet nämlich noch Lichtjahre entfernt. Nach dem Abschluss ergriff Herr M21er einen Beruf, der uns bis heute einen kontinuierlichen Papierfluss sichert. Die mangelnde technische Ausstattung an seinem Arbeitsplatz tut ihr Übriges zum Erhalt des Status Quo. Papyrlon Was als lose Blattsammlung begann, endete jedoch irgendwann …