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Geschmacklos: Plastikfreie Trinkflasche

In meinem Job rede ich gerne und viel. Das ist wohl eine Berufskrankheit als Lehrer! Entsprechend durstig bin ich während des Vormittags. Oftmals habe ich nach zwei Stunden Unterricht einen richtig ausgetrockneten Mund. Deshalb trinke ich reichlich Wasser – am liebsten das hervorragende Münchner Leitungswasser aus dem Mangfalltal. Mineralwasser benötige ich daher nicht. Glasflaschen sind nicht besonders praktikabel,  Einweg-Plastikflaschen für mich indiskutabel. Bisher benutzte ich immer Getränkeflaschen der Schweizer Firma SIGG – zu kaufen in jedem größeren Supermarkt. Prima, fast kein Plastik, genau richtig, dachte ich. Doch zufrieden war ich damit auf Dauer nicht. Schnell bekam abgefülltes Wasser einen muffigen Geschmack. Auch die Innenbeschichtung löste sich am Gewinde und zerbröselte in die Flüssigkeit. Und besonders ärgerlich: der rasche Verschleiß des Plastikgewindes, sodass der Deckel nicht mehr dicht schließt. Völlig unverständlich, warum eine an sich langlebige Flasche mit einem derart windigen Verschluss ausgestattet wird; der Verdacht geplanter Obsoleszenz drängt sich automatisch auf. Als unbemerkt Wasser in meine Schultasche sickerte und meine Unterlagen aufweichte, war endgültig Schluss. Ich suchte nach einer Alternative. Dabei wurde mir klar: eine …

00-Nummer

Neulich an der Tankstelle, an einer Autobahnraststätte irgendwo in Österreich. Herr M21er und ich sind auf dem Nachhauseweg von einer Hochzeit. Wir wollen uns kurz die Füße vertreten, nennen wir es austreten, und das Auto hat Durst. Auf dem Weg zu den Toiletten müssen wir ein Ticket ziehen. Keine Warteschlange und kein Aufrufen der Nummern, aber 0,50 Euro für den Service am Kunden. Doch der weiß-grüne Wertbon ist mehr als eine Eintrittskarte für des Menschen Geschäft. Der Bon ist ein Gutschein für im Voraus bezahlte Leistungen, ein Voucher, den Kunden pro zehn Liter Treibstoff oder pro einem Euro Umsatz bei allen übrigen Produkten im Nachgang einlösen können. Da wir den Sprit bereits im Vorfeld bezahlt hatten, bleibt nur noch Variante zwei übrig. Der Tiger im Minimalist Sofort erwacht der Tiger in mir und schleicht durch die Gänge der Supermarkt-Tanke. Das Objekt der instinktgetriebenen Begierde: eine günstige Beute, eine, bei der sich das Einlösen von einem halben Euro wirklich lohnt. Sagte ich „wirklich lohnt“? In den Regalen locken überteuerte Softdrinks für drei Euro aufwärts und einzelne …

Reduziert essen

Sri Lanka ist eine von diesen Reisen, die in mir das Gefühl der Entfremdung ausgelöst haben. Genauer gesagt werden Herr M21er und ich besonders auf unserer Rundreise immer wieder den Eindruck haben, bestimmten „Dingen“ entfremdet zu sein. Und wir werden uns in einen Zustand der Reduktion begeben, eher freiwillig unfreiwillig zu Beginn, dann jedoch mit vollkommener Selbstverständlichkeit. Aber von vorne. Mit etwas Verspätung nun endlich der dritte und letzte Teil unserer Miniserie über Sri Lanka. Zum ersten und zweiten Teil bitte auf die Links klicken. Wir sind den Dingen und dem Essen entfremdet. So viel steht fest. Im Hochland bestaunen wir riesige Teeplantagen, sehen Teepflückerinnen bei ihrer anstrengenden Arbeit und besichtigen den Ort der Verarbeitung in einer entsprechenden Fabrik. Ceylon, so der frühere Name von Sri Lanka, gibt dem schwarzen Juwel seinen Namen, der als großartiger Blattgenuss in unsere Taschen wandert. Eine weitere Station unserer Reise führt uns die traditionelle, kulinarische Lebensweise der Sri Lanker vor Augen. Fast Food heißt hier: ein schnelles ursprüngliches Essen aus einer Handvoll Zutaten. Mehl, Wasser, Reis, Kokosraspeln und ein …