12 Suchergebnisse für: Geschichten aus der großen Stadt

Geschichten aus der großen Stadt 2: Buchwelten

Schon in jungen Jahren haben mich Bücher fasziniert. Zwischen den Buchdeckeln gab es fremde Welten, ungeheuerliche Abenteuer und faszinierende Persönlichkeiten zu entdecken. Gerne erinnere ich mich daran, wie mir mein Vater „Die Abenteuer des Pinocchio“ vorlas. Kaum konnte ich selbst lesen, verschlang ich Unmengen an Büchern: Abenteuergeschichten von Kapitän Ahab bis zu Balthasar Bux, Sagen aus der griechischen und römischen Antike, Jugendromane von Schneider-Buch – einfach alles! In meiner Teenagerzeit zogen mich moderne Klassiker von Hemingway bis Kundera in ihren Bann und begleiteten mich durch die Pubertät. Erst durch Studium und Berufseinstieg ist mir diese unbeschwerte Lesefreude abhanden gekommen. Oft kann ich mich nicht mehr einfach in eine Geschichte fallen lassen, verliere schnell die Lust an nichtsagenden und sprachlich anspruchslosen Romanen der aktuellen Bestsellerlisten. Heute vertiefe ich mich lieber in Fachliteratur verschiedenster Themengebiete – je nach aktueller Interessenslage. Eine Lesebiografie, wie sie sicherlich viele Menschen durchlaufen. Buchkult und Trennungsschmerz Geblieben sind Regale voller Bücher. Lange Jahre dachte ich, man müsste alle gelesenen Bücher aufheben, spiegeln sie doch die eigene intellektuelle Entwicklung wider. Aber eigentlich weiß …

Geschichten aus der großen Stadt 1: Begegnungen

Sie spricht mich am Eingang des Friedhofs an. Wo denn das Krematorium sei. Der Taxifahrer hat sie soeben abgesetzt. Jetzt geht sie etwas schwerfällig den kleinen Pfad Richtung Aussegnungshalle entlang. Ich bin mir nicht sicher und begleite sie ein Stück. Mein Ziel: Die Wegweiser, die ein paar hundert Meter weiter in der Sonne leuchten, schwarze, kleine Schrift auf weißem Grund. Zu klein für die Entfernung. Wir laufen nebeneinander in den Strahlen der ersten Frühlingssonne. Die kleine, alte Dame und ich, die ich gerade ein bisschen Ruhe in der Mittagspause suche. Plötzlich bricht es aus ihr heraus. Ihre beste Freundin wird heute bestattet, heute, am 6. Februar 2014, einem milden, warmen Tag. Ich spüre ihre Trauer und wie sie um Fassung ringt, während ihre rechte Hand den kleinen weißen Blumenstrauß fest umklammert hält. Barbaratag im Februar 40 Jahre haben sie gemeinsam bei der Post gearbeitet. Neun Kilometer ist sie damals immer mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Das Rad ist auch heute noch ihr liebstes Fortbewegungsmittel. Besser als laufen, denn da schmerzen Hüfte und Knie. Wir …

Gelebter Minimalismus: Blogpause

Herr M21er und ich machen eine Pause. Vom Blog. Vom Internet. (Und ein bisschen vom Job.) „Digitale Auszeit“ nennt man das, eine Begrifflichkeit, die erst mit dem Zeitalter des World Wide Web und seinen Nebenwirkungen in unseren Sprachschatz eingezogen ist. Seit das Smartphone immer dabei ist, sind wir nie ganz da, wo wir gerade sind, schreibt Jürgen von Rutenberg in seinem äußerst lesenswerten Artikel auf ZEIT Online. Wie oft beobachte ich dieses Verhalten – nein, diesen Zustand – im Alltag bei meinen Mitmenschen. Und stellenweise auch bei mir selbst. Ich/ wir aber möchte(n) uns eine Weile wieder stärker auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Zumindest in unseren freien Sommerwochen. Wollen den Tag unbeschwert auf uns zukommen lassen und das Leben analog leben. Nie habe ich seit dem Start von Minimalismus21 vor über zweieinhalb Jahren das Gefühl gehabt, mir würden die Themen ausgehen. Dass sich diese natürlich verändert haben, steht auf einem vollkommen anderen Blatt. Was sich jedoch eingeschlichen hat, ist der Eindruck von schwindender Leichtigkeit. Einen Blog konsequent am Laufen zu halten, bedeutet vor allem …