20 Kilo weniger: Wenn der Geduldsfaden reißt
Papier ist geduldig, sagt man. Papierstapel auch, behaupte ich. Warum ich diese Aussage so selbstsicher vertrete? Weil ich ganze 20 kg nach langjähriger Lagerzeit entsorgt habe. In Worten: Zwanzig Kilogramm. „Oh“, werdet Ihr jetzt sagen, „ah“ denken, „hm, hm“ vor Euch hinmurmeln und am Ende vielleicht fragen: „Wie konnte es dazu kommen?“ Um ehrlich zu sein: Manchmal werden Dinge einfach zum Selbstläufer. Oder sollte ich besser schreiben zu Gewohnheiten? Nun, eine meiner langjährigen Gewohnheiten ist war es, gepressten Zell- bzw. Holzstoff für eine mögliche Zweitverwertung aufzuheben, für Schmier- und Notizzettel, Probedrucke, Gedankenskizzen oder Einkaufszettel. Besonders während meiner Studienzeit kam so jedes Semester ein beachtlicher Bestand an Papier dazu – allen voran die zahlreichen Kopien für Seminare, Referate und Hausarbeiten. Vom digitalen Lifestyle, von E-Readern und Tauschbörsen war meine Studentengeneration rückblickend betrachtet nämlich noch Lichtjahre entfernt. Nach dem Abschluss ergriff Herr M21er einen Beruf, der uns bis heute einen kontinuierlichen Papierfluss sichert. Die mangelnde technische Ausstattung an seinem Arbeitsplatz tut ihr Übriges zum Erhalt des Status Quo. Papyrlon Was als lose Blattsammlung begann, endete jedoch irgendwann …