Alle Artikel mit dem Schlagwort: Minimalismus

Literarische Selbstfindung

Heute hatte Herr M21er nach Feierabend eine interessante Lektüre im Gepäck. Einfach Leben. Die Kunst, sich selbst zu finden, so der aktuelle Titel von SPIEGEL WISSEN. Erster Eindruck nach erstem Durchblättern: Vielfältige Artikel zu den Themen Sehnsucht nach Glück, Arbeit und Leben, Mehr Zeit, Anders Leben. Erste diskussionwürdige These im ersten Artikel: Kapitalismus ohne Wachstum, geht das? „Aber man muss es sich leisten können, diese Frage. Es wäre zynisch, von den Habenichtsen zu verlangen, sie sollten weniger haben. Es wäre zynisch, nach Griechenland zu schauen und zu sagen: Da lernt man, der Mensch kommt doch mit ziemlich wenig zurecht“, so Barbara Supp in ihrem Essay Was die Kaffeemaschine erzählt. Ich les‘ dann mal weiter.

Abgestempelt

Klopfen, strecken, dehnen, streichen. Ein Raum, erfüllt von asiatischen Klängen sowie einem aromatischen Mix aus Ölen, Ingwer und Zitronenmelisse. In Stoffbeutel gewickelte Kräuter, die wie ein Stempel auf meinem Körper entlangwandern. Und ich, ich lasse los, vollkommen los… Herr M21er und ich sind keine Freunde von konsumorientierten Festtagen. Auf der No-Go-Liste (aktuell) ganz vorne: Valentins- und Muttertag. Den letzten Geburtstag von Herrn M21 haben wir mit einem großen Fest gefeiert. Schon vorab fragten mich etliche Gäste, was man(n) sich denn so wünsche. Um das neue Lebensjahr ohne unnötigen weiteren Plunder zu begehen, startete ich heimlich eine Sammelaktion: Jeder konnte sich nach seinem Willen an einem Gutschein für einen Spa-Besuch beteiligen: Schachtel aufgestellt, Schlitz hineingemacht, weggeguckt – auf diese Weise ist das „Spenden“ unter Freunden eine zwanglose Sache. Das Geld investierte Herr M21 heute in eine BuaSiam Kräuterstempel-Massage – mit solidarischer Begleitung von mir. Die 90-minütige Auszeit war zugleich eine Übung im Loslassen. Oder wie es eine Leserin vor kurzem so treffend auf Facebook formuliert hat: „Minimalismus ist auch das Loslassen von angelernten Mustern“; ich schiebe …

Einer für alle – alle für einen

Erst letztes Wochenende sind sie mir im Netz begegnet: Raphael und seine Frau Nieves. Die beiden üben den totalen Konsumverzicht und gehören zu den sog. „Mülltauchern“, auch „dumpster diver“ oder „Freeganer“ genannt. So sehr ich den Lebensstil der beiden bewundere und die Philosophie dahinter nachvollziehen kann, eine Frage beschäftigt mich dennoch: Wenn wir uns alle aus dem klassischen Erwerbsleben zurückziehen und nur mehr von dem leben wollten, was andere wegwerfen, wer produziert dann die notwendigen Konsumgüter? Ein Bericht vom SWR.