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Sammler und Minimalist – ein Widerspruch?

Ich bin Sammler. Seit ein paar Jahren sind Armbanduhren das Ziel meiner Leidenschaft. Ich kenne nur zu gut das Gefühl, etwas unbedingt haben zu wollen. Es hat mich oft zu teuren Käufen verleitet. Doch aufregend und besonders war nur die Anschaffung meiner ersten hochwertigen Uhr. Wie im Rausch folgten weitere Exemplare. Aber dieses intensive Gefühl von Glück stellte sich nicht mehr ein. Welche Konsequenz zöge ein Minimalist, ein Mensch, der sich auf die wahren Bedürfnisse konzentriert, aus dieser Misere? Das Sammeln aufgeben? Sich nach neuen Sammlungsobjekten umsehen? Alles wieder verkaufen? Ich bin meiner Leidenschaft treu geblieben, denn man kann Minimalist und Sammler zugleich sein! Heute jedoch hat sich mein Blickwinkel verändert. Ich versuche, die angeschafften Uhren viel intensiver zu nutzen, statt immer auf der Suche nach einem noch aufregenderen Modell zu sein. Seitdem ich diese Getriebenheit abgelegt habe, kann ich meine kleine Sammlung richtig genießen. Besonderheiten entdecken, wie die alte Uhr meines schon lang verstorbenen Großvaters: materiell wertlos und aufgetragen, aber trotzdem ein ideeller Wert für mich. Ihre handwerkliche Aufarbeitung erfreute mein Herz mehr als …

Der Abzug der Parade

Meine Oma sprach von ihrem Nippes immer als ihrer „Parade“. Diese stand in Reih und Glied auf der „Kredenz“, einer dunkelbraunen Anrichte im Wohnzimmer. Jedem neuen Besucher präsentierte sie voller Stolz die bunte Ansammlung unterschiedlichster Gegenstände in allen Formen, Farben und Größen. Meine eigene Parade hat dagegen zum Teil lange Zeit im Verborgenen verbracht. Dort wartete sie nur auf einen günstigen Moment, um wieder ein Mitglied in ihre Reihen aufnehmen zu können. Im Laufe der Zeit entstanden so kleinere und größere Kolonien, die den Namen „Zierde“ jedoch nicht annähernd verdienten. Ein Schlachtplan musste her. Codename: „Minimalismus“. Taktik: Eliminierung und Aushungern der Mitglieder auf der einen, Abwehr und Abweisung potentieller Neuankömmlinge auf der anderen Seite. Jüngstes Beispiel: Die Ansammlung an geschenkten und selbst gekauften Cremes, Lotions, Emulsionen und Co. Auch wenn die Haut das größte Organ des Menschen sein mag – so viel Balsam tut nicht einmal der Seele gut.

Willkommen bei Minimalismus21

Minimalismus21 – Fokussierung, Modetrend, Zeitgefühl oder Lebenseinstellung? Wenn Menschen sich von inneren und äußeren Zwängen lösen. The simple life, back to the roots, weniger ist mehr: Diskutiert mit uns die minimalistische Form des Savoir-vivre im 21. Jahrhundert. Seit 2011 auf Facebook, ab sofort auch unter https://minimalismus21.de. Ich freue mich auf euch!