Nachlese: Wir hier draußen (Andrea Hejlskov)
„Wir haben keine normalen Jobs, kein normales Einkommen, wir haben kein Geld oder besonders viel Besitz (man könnte sagen, wir haben ihn auf das Notwendigste reduziert), aber wir haben jede Menge Zeit und unsere Freiheit. Das würden wir nie wieder eintauschen wollen.“ Was die Dänin Andrea Hejlskov hier beschreibt, klingt im ersten Moment wie eine wildromantische Form von Minimalismus: Freiheit, Unabhängigkeit, sein eigener Herr sein. Doch es gibt eine Geschichte dahinter, eine wahre, beschwerliche Geschichte. Eine Geschichte, die erzählt, wie Andrea und ihr Mann Jeppe ihr altes Leben auf den Kopf stellten, ihre Jobs und die Wohnung kündigten und mit vier Kindern Zivilisation und „Normalbiographie“ gegen Wildnis und Waldhütte in Schweden tauschten. „Wir hier draußen. Eine Familie zieht in den Wald“ zeichnet den radikalen Ausstieg der Familie zum ersten Mal in deutscher Übersetzung auf rund 300 Seiten nach. Und dem Leser wird schnell klar: Dieses Buch aus dem mairisch Verlag ist Aufbruch und Aufschrei in einem. Einfach einfach leben? Dabei beginnt alles ganz harmlos. Nämlich mit einer poetischen, fast lyrisch anmutenden Sprache. Mit einem Cover …