Alle Artikel mit dem Schlagwort: Sammler

Verkauf und Verköstigung: Secondhandcafé Latei

Manchmal träume ich davon, ein Café zu eröffnen. Die Einrichtung würde ich mit Fundstücken aus Gebrauchtwarenhäusern und Schätzen von Flohmärkten zusammenstellen: Altes Geschirr aus Großmutters Fundus, Küchenequipment der 70er Jahre umrahmt von orangen und roten Designklassikern dieser Zeit. In einer Ecke stünde meine Plattensammlung, auf die ich – Minimalismus hin oder her – nicht verzichten möchte; denn Sammler und Minimalist zu sein ist für mich kein Widerspruch. In einer anderen Ecke hätte ich ein Bücherregal aufgebaut, aus dem sich meine Gäste zum Schmökern bedienen könnten. Interessante Lektüre gibt es dafür schließlich genug… Eine Geschäftsidee auf Basis von altem Plunder. Wem dieser Gedanke gefällt, dem empfehle ich einen Besuch im Latei, einem oder vielleicht sogar dem Secondhandcafé in Amsterdam. Die Einrichtung aus den 60er und 70er Jahren ist käuflich – ein kluges Konzept, mit dem sich gleichzeitig überflüssiger Besitz loswerden lässt. Doch das Latei hat noch mehr zu bieten, z.B. leckere Karottensuppe mit Ingwer und als Nachtisch einen hausgemachten Apfelkuchen. Freundliche Bedienungen, guter Service und ein bunt gemischtes, relaxtes Publikum sorgen zwischen alten Telefonen, Spiegeln, Lampen und …

Sammler und Minimalist – ein Widerspruch?

Ich bin Sammler. Seit ein paar Jahren sind Armbanduhren das Ziel meiner Leidenschaft. Ich kenne nur zu gut das Gefühl, etwas unbedingt haben zu wollen. Es hat mich oft zu teuren Käufen verleitet. Doch aufregend und besonders war nur die Anschaffung meiner ersten hochwertigen Uhr. Wie im Rausch folgten weitere Exemplare. Aber dieses intensive Gefühl von Glück stellte sich nicht mehr ein. Welche Konsequenz zöge ein Minimalist, ein Mensch, der sich auf die wahren Bedürfnisse konzentriert, aus dieser Misere? Das Sammeln aufgeben? Sich nach neuen Sammlungsobjekten umsehen? Alles wieder verkaufen? Ich bin meiner Leidenschaft treu geblieben, denn man kann Minimalist und Sammler zugleich sein! Heute jedoch hat sich mein Blickwinkel verändert. Ich versuche, die angeschafften Uhren viel intensiver zu nutzen, statt immer auf der Suche nach einem noch aufregenderen Modell zu sein. Seitdem ich diese Getriebenheit abgelegt habe, kann ich meine kleine Sammlung richtig genießen. Besonderheiten entdecken, wie die alte Uhr meines schon lang verstorbenen Großvaters: materiell wertlos und aufgetragen, aber trotzdem ein ideeller Wert für mich. Ihre handwerkliche Aufarbeitung erfreute mein Herz mehr als …