Grenzen setzen: Neinsagen im Job
Ich habe „Nein“ gesagt. Das erste Mal in meinem fast zehnjährigen Berufsleben als Lehrer habe ich ein Projekt, das vom Schulleiter an mich herangetragen worden ist, abgelehnt. Bisher habe ich jede zusätzliche Mehrarbeit übernommen und mir damit durchaus Lob und Anerkennung erarbeitet – glaubte ich zumindest. Zugegeben: Der Arbeitsauftrag wäre interessant gewesen, aber unter den gegebenen Bedingungen kaum zu realisieren. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, warum der Chef an mich herangetreten ist. Getrieben von meinem Perfektionismus hätte ich das Unmögliche möglich gemacht und die Aufgabe wieder einmal erfüllt – trotz der insgesamt hohen Belastung und der schlechten Rahmenbedingungen.Aber um welchen Preis? Schon jetzt bin ich oft an meiner Leistungs- und Belastungsgrenze. Wie wäre es erst gewesen, hätte ich diesen Auftrag auch noch auf dem Schreibtisch? Und würde ich dann eher befördert werden? Wäre mein zusätzliches Engagement im Kollegium wirklich anerkannt worden? Ich denke nicht. Meinem Chef ist ganz schön die Kinnlade heruntergefallen, als ich seinen Vorschlag abgelehnt habe. Aber er hat es akzeptiert. Und mir geht es gut mit dieser – für mich persönlich …