Jahr: 2015

DIY light: Minimal(istisch) Gärtnern

Ich habe keinen grünen Daumen. Und ich habe keine Fensterbänke. Die zweifachen Flügelfenster in unserem Altbau lassen keinen Platz für eine große Ablage unter der Sonne zu. Positiver Nebeneffekt: Nippes, Kleinkram und Co. sind hier im wahrsten Sinne des Wortes nicht in Sicht. Was bleibt, ist mein Bedürfnis nach etwas natürlichem Gewächs in den eigenen vier Wänden. Gereicht hat es am Ende nur für einen Drachenbaum und eine Yucca. Die Lady ist allerdings überhaupt nicht nach meinem Geschmack und bringt mich regelmäßig auf die Palme: Staubig, groß, steht permanent im Weg. So würde ich das großblättrige Ungetüm charakterisieren. Herr M21er ist jedoch ein überzeugter Anhänger und ignoriert sämtliche meiner Drohungen, den unliebsamen Mitbewohner eines Tages heimlich per Selbstabholung auf ebay zu „entsorgen“. Nun denn. Yippie jaja yippie yippie yeah Kommen wir noch einmal auf die Daumen-Sache zurück. Wenn ich ehrlich bin, habe ich wenig Zeit und Energie, mich intensiv um jegliche Art von Pflanzen zu kümmern. Und dennoch überkommt mich im Frühling immer diese Sehnsucht nach etwas Farbe in meinem Leben, genauer gesagt: nach einem …

Antiker Minimalismus? Weltkulturerbe Pompeji

Ein heißer Sommertag am Golf von Neapel. Man schreibt das Jahr 79 n. Chr. In den Straßen von Pompeji herrscht emsiges Treiben. Das letzte für viele Jahrhunderte: Am 24. August schickt der Ausbruch des Vesuvs die antike Stadt in einen konservatorischen Dornröschenschlaf. Und mit ihr etliche Bewohner. 1936 Jahre später. Es ist ein warmer Mittwoch im Frühling 2015. Ich sitze mit Herrn M21er auf einem Holzstamm in der Via di Castricio und blicke auf das alte Amphitheater. Die langsam untergehende Sonne taucht mein Gesicht in ein sanftes, gelbes Licht. Obwohl die ursprüngliche Vegetation bei der Naturkatastrophe verbrannt ist, bin ich von sattem Grün umgeben. Archäologen haben u.a. Samen sowie Pollen analysiert und verkohlte Früchte gefunden. Dadurch ließen sich Gärten und mit ihr die Blütezeit von Pompeji rekonstruieren. Seit über dreißig Jahren träume ich von diesem An- bzw. Augenblick, nachdem ich als Kind das „Was ist Was“-Buch über versunkene Städte gelesen habe. Das war 1983. Die Ausgabe besitze ich immer noch. Untergegangen, um zu bleiben Die Tragödie, die – neuen Schätzungen zufolge – etwa 2.000 Menschen …

Küchenminimalismus und Kunsthandwerk

Ich koche gerne. Die Zubereitung von Lebensmitteln macht mir große Freude. Aber dafür brauche ich Muße. Mein persönliches „slow cooking“ zelebriere ich meist am Freitagnachmittag. Die (Schul-)Woche ist geschafft und das „Kochenende“ steht vor der Tür. Schon das Herrichten der verschiedenen Zutaten entspannt mich vom Alltagsstress. Schnitt für Schnitt, alles mit Liebe in Handarbeit – Küchenminimalismus sozusagen. Kampf dem elektrischen Küchengerümpel Entsprechend bin ich kein Freund von Multifunktionsgeräten in der Küche. Noch nie war ich anfällig für Waffeleisen, Sandwichtoaster oder sonstigen elektrischen Schnickschnack, der gern als Ramschware beim Discounter angeboten wird. Zu den wenigen technischen Hilfsmitteln in unserer Küche (neben Herd, Spülmaschine und Kühlschrank) zählen ein Handrührgerät und eine „Moulinette“, beides unverwüstliche Erbstücke aus den frühen 1970ern. Des Weiteren haben wir noch einen Stabmixer, eine hochwertige Orangenpresse und einen Toaster in Gebrauch. Absolut unverzichtbar ist außerdem meine italienische Kaffeemaschine von FrancisFrancis, ein Schmuckstück, das ich mir vor 15 Jahren als Student vom Mund abgespart habe. Diese Geräte werden regelmäßig benutzt. Darüber hinaus brauche ich keine elektrischen Küchenutensilien für meine Kochorgien. Das Hirnholzschneidebrett – minimalistische Rarität …