In diesem Jahr habe ich zwei Mal Geburtstag gefeiert. Punkt Mitternacht europäischer Zeit sind der Herr M21er und ich gestern in Los Angeles gelandet. Neun Stunden später hieß es auch in Kalifornien offiziell: Auf in ein neues Lebensjahr, ja, sogar in ein neues Jahrzehnt. An das ich mich verdammt nochmal erst langsam gewöhnen muss. Allerdings hätte es nicht schöner beginnen können als mit unserer großen Rundreise, die wir bereits für 2014 geplant hatten. Auf der „Wenn-dann-Liste“ steht der Tripp an die Westküste nämlich schon sehr lange. Doch wie das Leben so spielt, tritt „Wenn“ nicht immer (wie gewünscht) ein. Schon gar nicht in Kombination mit Dann.
Jetzt haben wir es jedenfalls geschafft und sind trotz Jetlag bereits erstaunlich fit und voller Tatendrang. Wir fühlen uns angekommen im sog. „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Und was macht ein Minimalismus-Blogger hier zuerst? Richtig: Er geht ironischer Weise shoppen. Zumindest, wenn sich der mitgebrachte Adapter als wenig tauglich für einheimische Steckdosen erweist. Drei Wochen ohne Strom für Smartphone und Laptop? Digital Detox? Ich bitte Euch. Immerhin habe ich noch wenige Tage vor Abflug zig MitbürgerInnen durch die alte Wohnung geschleust. eBay-Kleinanzeigen sei’s gedankt. Meine minimalistische Abbitte ist damit fürs Erste erfüllt. Basta.
Also lasst uns an dieser Stelle innehalten und über das reden, was nach dem Weglassen bzw. Reduzieren kommt. Lasst uns in den Fokus nehmen, was wichtig ist und was einen großen Platz in meinem Leben einnehmen soll, darf und muss. Nicht ohne Grund gibt es auf Minimalismus21 eine Kategorie namens Welt & Reisen. Was schrieb ich seinerzeit zu unserem Streifzug durch Pompeji? Ich möchte die Welt kennenlernen, herausreisen aus dem Alltag, über den heimischen Tellerrand blicken und das sichere Gefühl haben, am Ende meiner eigenen Reise einen großen Schatz an Eindrücken und Erfahrungen gehortet zu haben. Statt unnützer Dinge.
Reisen ist eine direkte Investition in mich selbst. Und statistisch gesehen liegen nur noch etwa 40 Sommer vor mir. Halbzeit, Kiddos (endlich mal fancy Blogger-Sprech…). Genau so viele habe ich auch gebraucht, um zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Rad am Strand entlang zu cruisen. Mir Wind und Meeresrauschen im Fahrtwind um die Ohren fliegen zu lassen. Einzutauchen in ein unbeschwertes Lebensgefühl, das von ewigen Beach Boys, fliegenden Händlern, Sonne satt und jeder Menge warmer, weißer Sand getränkt ist.
California Dreamin‘ – ich proste mir heute selbst zu. Auf die nächsten drei Wochen.