Jahr: 2016

Zeitlose Rasurkultur von Mühle

Ich habe mich selbst beschenkt: Endlich besitze ich einen vernünftigen Rasurhobel. Meine Wahl ist auf einen Nassrasierer der Linie Tradition von Mühle Rasurkultur gefallen. Der R89 Twist ist hochwertig verarbeitet aus verchromten Metall. Mit fast hundert Gramm liegt der Rasierer schwer und gut in der Hand und gleitet mit seinem geschlossenen Kamm wie von selbst über die Haut: Die Rasur wird so zum Vergnügen. Die Haut ist glatt, aber ohne Irritationen, ohne Rasurbrand. Ich bin wirklich begeistert! Rasurhobel – nichts für Weicheier Noch nie war ich anfällig für irgendwelche „Hightech-Klingen“ aus der Werbung. Als meine ersten Rasierversuche starteten, fing ich mit einem Hobel von Wilkinson an – und habe trotz mancher bösen Schnittwunden nie andere Nassrasierer benutzt. Meist rasiere ich mich nur einmal pro Woche. Damit wären die ganzen überteuerten Systeme heillos überfordert. Erst kürzlich ist jedoch mein langgedienter Plastikhobel kaputtgegangen, der Klingenschutz abgebrochen und damit eine Rasur zum gefährlichen Abenteuer geworden. Ein neuer Hobel musste ins Haus – Minimalimus hin, Konsumverweigerung her. Anfangs wollte ich mir einfach im Drogeriemarkt für wenige Euro einen neuen …

Spuren des Abfalls – im Museum Wald & Umwelt

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch so nah liegt? Getreu diesem Motto unternahmen wir letztes Wochenende einen Tagesausflug ins Münchner Umland. Genauer gesagt nach Ebersberg, in die Heimat meiner Kindheit. Schon lang war ich nicht mehr im Ebersberger Forst, wo ich als kleiner Bub Radfahren gelernt habe. Ewige Zeiten ist es her, dass ich den berühmten Aussichtsturm bestiegen und den überwältigenden Blick auf die Alpensilhouette genossen habe – was für ein Flashback, diese kurze Reise in die Vergangenheit! Etwas „Neues“ gab es auch zu entdecken: das Museum „Wald und Umwelt“. Teilweise in einem über 300 Jahre alten „Jägerhäusl“ aus Holz untergebracht, gewinnt man hier nicht nur einen authentischen Einblick in das karge Bauernleben unserer Vorfahren, sondern auch in das diffizile Ökosystem unserer heimischen Natur. Die Dauerausstellung im Haupthaus informiert verständlich, teilweise interaktiv und kindgerecht aufbereitet über die Waldnutzung im historischen Wandel. Ans Museum angeschlossen gibt es zudem einen Walderkundungspfad – ein überzeugendes Konzept für Jung und Alt. „Einfälle statt Abfälle“ – Müllermeidung für jedermann Antrieb für unseren Besuch war jedoch die aktuelle …

„The True Cost – Der Preis der Mode“

Kleidung ist ein Ausdruck unserer Individualität. Kulturgeschichtlich sprechen Historiker über sie zurecht als „Spiegel der Gesellschaft“ – man denke beispielsweise an Marie Antoinette, die  als „Mode-Märtyrerin“ und -ikone ihrer Zeit gilt. Die Königin ließ ihre Garderobe nach aktuellen stadtbürgerlichen und englischen Vorbildern herstellen und avancierte damit zum Dauergesprächsthema. Der Vorwurf: Die angeblich sehr kostbaren und freizügigen Gewänder entsprächen nicht der traditionellen höfischen Norm, so Marita Bombek in ihrer Arbeit mit dem (vielver-)sprechenden Titel Kleider der Vernunft. Um Vernunft oder vielmehr um den Verlust derselben geht es auch im Dokumentarfilm The True Cost – Der Preis der Mode, der am 21. Januar in den deutschen Kinos startete: parallel zur Berlin Fashion Week. Fast Fashion Wir denken, wir sind reich. Sehr reich, weil wir uns viel kaufen können. Viel, das heißt in diesem Fall – oder besser noch in diesem Film – Klamotten. Für sie ist offenbar immer Geld da. Zu jedem Anlass ein neues Outfit? Zu jeder Party? Kein Problem! Denn während essentielle Dinge wie eine Lebensversicherung oder ein Studium teurer geworden sind, scheint es für Kleidung …