Jahr: 2016

#MoreMoments 2: Living Utopia

„Wie stellst Du Dir eine zukunftsfähige Gesellschaft von Morgen vor?“ Diese und andere elementare Fragen werfen die Köpfe hinter living utopia auf. Das Projekt- und Aktionsnetzwerk möchte sog. „Mitmachräume“ für den gesellschaftlichen Wandel schaffen – und nicht nur theoretisch über alternative Lebensformen philosophieren. Ihre Mission: Außerhalb der Box denken sowie neue Perspektiven und Erfahrungen machen. Das geht zum Beispiel auf der jährlichen Utopie-Ökonomie-Konferenz UTOPIKON. Einer ihrer zahlreichen Initiatoren ist Tobi Rosswog. Im Gespräch mit Minimalismus21 erzählt der selbsternannte Mitweltpädagoge und Aktivist (u.a. Blogger bei Experiment Selbstversorgung) mehr über die Nachhaltigkeits-Konferenz sowie die Motivation, geldfreier zu leben. Sein Ziel: keiner fremdbestimmten und sinnentleerten Lohnarbeit nachzugehen. Lieber Tobi, vielen Dank für Deine Zeit. Stelle Dich doch bitte kurz vor. Ich heiße Tobi Rosswog und bin als Aktivist, Mitweltpädagoge sowie Initiator beim Netzwerk living utopia sowie dem BildungsKollektiv aktiv. Mit living utopia verwirklichen wir Mtimachräume für den gesellschaftlichen Wandel. Dabei richten wir uns nach vier begleitenden Motiven aus: geldfrei, vegan, ökologisch und solidarisch. Wir laden dazu ein, neue Selbstverständlichkeiten zu leben und alternative Wege außerhalb von Verwertungslogik, Leistungsdruck …

Zugedacht: Zeitwohlstand Minimalismus

Hamburg – München. Auf der Heimreise im ICE. Die digitale Informationstafel fragt mich, was ich mit der Reisezeit mache. Insgesamt sechs Stunden. Ich soll es einfach der eingeblendeten Webseite erzählen. Schließlich gehört diese Zeit nur mir. Das  steht zumindest da. Naja, ich könnte mir was Besseres vorstellen als hier zu sitzen. Den wechselnden Anzeigen entnehme ich, dass unser Zug gerade mit 247 km/h durch die Nacht rast; trotzdem werden wir den nächsten Halt erst mit 16 Minuten Verspätung erreichen. Der erste Halt Richtung Heimat und bereits eine ordentliche Verspätung: Was für ein Ärgernis! Oder? Die (Frei-)Zeit ist schließlich kostbar. Und das verlängerte Wochenende bei Freunden in Hamburg wie im Flug vergangen. Morgen muss ich früh raus und in die Schule, da kann ich wirklich keine Verspätung brauchen… Zeitnotstand Doch halt – was rege ich mich denn eigentlich über eine solche Nichtigkeit auf? Meine Gedanken schweifen ab. Zur Frage, wie ich meine Zeit nutze. An einem beliebigen Arbeitstag. Wie oft stehe ich im Stau oder in einer Schlange und ärgere mich über die unnötige Zeitverzögerung. Schon …

#MoreMoments 1: Kleider für Julia

Ein Kleidungsstück wird nicht einfach im „Laden geboren“. Von der Idee bis zum fertigen Stück sind viele Arbeitsschritte notwendig. Wer keine Lust auf Fast Fashion und billige Wegwerfmode hat, ist bei Andreia genau richtig. Seit zwei Jahren schneidert die Portugiesin fast alles komplett selbst – und lässt andere Menschen im Internet daran teilhaben. Auf Kleider für Julia gibt es kostenlose Videoanleitungen zum Thema: vom eigenen Schnitt bis zur maßgeschneiderten Garderobe. Das gefällt mittlerweile nicht nur ihrer neunjährigen Cousine Julia, die als Inspiration und Namensgeberin indirekt Teil des Kanals ist. Mit Minimalismus21 hat Andreia über ihre Leidenschaft fürs Nähen, den Wert von Mode und ihre Abneigung gegen Billigketten gesprochen. Wann hast Du das Nähen für Dich entdeckt? Ich fand Nähen schon immer spannend. Als ich zehn Jahre alt war, hatte mir eine Bekannte unserer Familie – die zugleich Schneiderin war – beigebracht, wie ich die Kleider von meinen Puppen durch Abnäher besser an ihre Körper anpassen kann. Das hat mich sehr beeindruckt! Ich habe weiter genäht, aber immer nur gelegentlich mit der Maschine meiner Mutter. Als …