Heutzutage kann es manchmal ganz schön schwer sein, nachhaltig zu leben. Besonders Studenten haben meist neben Prüfungsstress, WG-Leben und ihrer häufig chronischen Geldknappheit keinen Kopf mehr, sich Gedanken über einen ökologischen Fußabdruck zu machen. Aber auch im Uni-Leben kann man einfach auf Nachhaltigkeit achten. Deshalb gibt es hier die besten Tipps für Nachhaltigkeit im Hochschulalltag.
Mit dem Fahrrad statt dem Auto zum Campus
Nachhaltigkeit kann schon auf dem Weg zur Vorlesung anfangen. Viele wählen die bequemste Variante und fahren mit dem Auto zur Universität. Aber anstatt das Auto zu nehmen, kommt man oft sogar schneller mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Campus. Außerdem ist das Semesterticket für Studenten sehr preiswert. Und je nachdem, wo Du studierst, kannst du teilweise mit Deinem Studentenausweis umsonst mit der Bahn fahren. Die beste Variante wäre aber natürlich Radfahren oder laufen, wenn es die Entfernung zulässt. So hilfst Du nicht nur der Umwelt, sondern auch Deinem Geldbeutel und Deiner Gesundheit. Abgesehen davon bleibt Dir die lästige Parkplatzsuche erspart. Denn machen wir uns nichts vor: Eine freie Lücke auf dem Uniparkplatz entspricht quasi der Nadel im Heuhaufen.
Beim Drucken sparen
In der Uni liest und bearbeitest Du tagtäglich unglaublich viele Vorlesungsfolien und Texte. Aber ist das Ausdrucken dieser Dokumente wirklich nötig? Viele Studenten besitzen ohnehin einen Laptop, ein Tablet oder einen E-Reader. Und oft reicht es auch, wenn Du Deine Skripte und Literatur digital durchliest. Notizen und Markierungen kannst Du auf diese Weise sogar lesbarer und schneller einfügen. Damit sparst Du Papier und Druckertinte – und schonst Ressourcen und Geldbeutel. Trotzdem haben einige Studenten ihr Lesematerial lieber in Papierform vor sich. Mit gedruckten Bücher kann man manchmal einfach besser lernen. Neue Studienbücher sind allerdings (abgesehen von dem offensichtlichen ökologischen Nachteil) sehr teuer. Siehe deshalb nach, ob notwendige Fachliteratur in der Bibliothek Deiner Universität auszuleihen ist. Oder kaufe sie – falls Du die Bücher für einen langen Zeitraum brauchst oder wichtige Passagen markieren willst – gebraucht.
Müll vermeiden
Den Ansatz von Zero Waste kennst Du vermutlich schon. Bei Zero Waste achtet man darauf, möglichst wenig beziehungsweise (im Idealfall) gar keinen Müll zu produzieren. An sich eine tolle Sache. Allerdings sehr aufwendig, denn man muss sich definitiv viel mit dem Thema beschäftigen, um wirklich entsprechend zu leben und selbst bei den kleinsten Einkäufen auf die Verpackungen achten. Allerdings hilft es auch hier schon, wenn Du Deine Lebensweise in kleinen Schritten änderst. In Unverpackt-Läden kannst Du wie in einem ganz normalen Supermarkt Obst, Gemüse, Nudeln, Reis, Mehl und so weiter einkaufen – nur eben ohne Verpackung. Stattdessen füllst Du Dir die Lebensmittel in eigens mitgebrachte Behälter. So kannst Du zusätzlich selbst über die Menge entscheiden, die Du einkaufst. Dadurch kaufst Du nur genau so viel wie nötig und wirfst weniger Lebensmittel weg. Aber mehr dazu im nächsten Punkt.
Weniger Lebensmittel wegwerfen
Laut einer Studie des WWFs von 2015 werden jährlich über 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel in Deutschland weggeworfen. Mehr als die Hälfte davon wäre vermeidbar. Die Herstellung und der Transport der Lebensmittel verbrauchen viel Energie und Ressourcen. Daran solltest Du denken, wenn Du das nächste Mal vor Deinem Kühlschrank stehst und überlegst, die Lebensmittel darin wegzuwerfen. Nur weil das Haltbarkeitsdatum gestern abgelaufen ist, muss der Joghurt nicht schlecht sein. Wenn Du Dich beim Kochen in der Menge verschätzt hast, kannst Du die Reste einfrieren anstatt sie im Mülleimer zu entsorgen – so hast Du an einem anderen Tag sofort etwas zu essen, ohne lange in der Küche zu stehen.
Viele Universitäten bieten auch Foodsharing an – vielleicht sogar Deine eigene? Hier werden übriggebliebene Lebensmittel verschenkt, die sonst im Müll landen würden; natürlich sind sie alle noch genießbar. Durch Foodsharing kannst Du aktiv gegen die Lebensmittelverschwendung angehen und dabei gleich den Kühlschrank mit leckeren Dingen füllen.
Nachhaltige Putzmittel verwenden
Nach einem anstrengenden Tag in der Uni kommst Du in die Studenten-WG. Und selbst dort kannst Du auf die Schonung der Umwelt achten. Das fängt schon beim Putzen an. Du wirst vermutlich mehrere verschiedene Putzmittel aus dem Supermarkt besitzen: Bodenreiniger, Fettlöser, Weichspüler, Abflussreiniger, Entkalker … Für jeden Zweck scheint es ein eigenes Putzmittel zu geben. Diese sind aber meist voller Chemikalien und schaden unserer Umwelt. Dabei gibt es zahlreiche nachhaltige Reinigungsmittel, die nicht so aggressiv und biologisch abbaubar sind. Und das Beste: Du besitzt sie schon in Deinem Vorratsschrank. Mit Essig, Natron, Soda, Zitronensäure, Kernseife bekommst Du Deine WG einfach, schnell und nachhaltig auf Vordermann. Es gibt nur Vorteile: Du sparst Geld, hast weniger Plastikmüll und schonst die Umwelt.
Das WG-Zimmer minimalistisch einrichten
Auch Dein WG-Zimmer kannst du „nachhaltig“ einrichten. Für viele Studenten steht während des Studiums der Auszug aus dem Elternhaus in die eigenen vier Wände an. Je nachdem, ob Du ins Studentenwohnheim, in eine Wohngemeinschaft oder ein Apartment ziehst, ist Dein Zimmer schon möbliert. Falls dies nicht der Fall sein sollte, überlege Dir, welche Dinge Du wirklich neu kaufen musst. Einige Möbelstücke kannst Du vielleicht aus Deinen alten vier Wänden mitnehmen oder secondhand kaufen. Andere notwendige Dinge wie Küchenutensilien bekommst Du von Familienmitgliedern und Freunden geschenkt, die sie selbst nicht mehr benötigen.
Studenten haben zudem oftmals recht kleine Zimmer oder Wohnungen, alleine schon aufgrund der Mietpreise. Wenn Du Dein Zimmer minimalistisch einrichtest, wirkt es nicht nur größer und ordentlicher, es ist auch deutlich umweltbewusster. Auch wenn man in der heutigen Konsumgesellschaft ständig dazu verleitet wird, neue Dinge zu kaufen: An dem Sprichwort „Weniger ist mehr“ ist etwas Wahres dran. Fakt ist: Wir besitzen viel mehr Gegenstände, als wir eigentlich wirklich brauchen und nutzen. Das fängt schon beim Kleiderschrank an. Hand aufs Herz: Wer zieht wirklich alle Klamotten an, die er besitzt?
Sei hier ebenfalls pragmatisch. Kaufe Dir keine Sachen, die Du eigentlich nicht brauchst oder schon hast. Und sortiere die Kleidungsstücke aus Deinem Schrank, die Du sowieso nicht mehr anziehst. Aber natürlich solltest Du sie der Nachhaltigkeit zuliebe nicht wegwerfen. Spende sie stattdessen oder gib sie an Freunde und Familie weiter. So hast Du zusätzlich einen anderen Menschen glücklich gemacht. Wenn Du Dein Zimmer minimalistisch einrichtest, solltest Du aber eines nicht vergessen: Behalte Deine Lieblingsstücke. Schließlich sollte Dein Zimmer Dein Wohlfühlort und Rückzugsort sein.
Wie Du siehst, gibt es viele verschiedene Arten, Deinen Unialltag nachhaltiger zu gestalten. Und selbst die kleinen Dinge helfen letztendlich, die Umwelt zu schonen. Wir hoffen, wir konnten Dir mit diesem Artikel Inspiration zu einem umweltbewussteren Studentenleben liefern.
Über die Autorin
Maike Haala schreibt für den Studibuch-Blog. Studibuch ist eine An- und Verkaufsplattform für gebrauchte Fachliteratur. Sie ermöglicht Studenten, ihre Studienbücher zu fairen Preisen weiterzugeben und so auch noch die Umwelt zu schonen. Im Studibuch-Blog beschäftigen sich verschiedene Autoren mit den Themen Studenten- und Schülerleben, Arbeitswelt, Nachhaltigkeit und Minimalismus.
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