Alle Artikel in: Geschichten aus der großen Stadt

SWOP-App: Entrümpeln gegen Spenden

Verschenken, verkaufen, versteigern, verweigern, vertrödeln: Die Wege zu einem entrümpelten und minimalistischen Leben sind nicht nur vielfältig, sondern auch indivduell. Einen digitalen Ansatz in Zeiten von Social Media und Co. verfolgen drei junge Männer aus München, die wir zum ersten Mal auf dem Heldenmarkt 2015 getroffen haben. Matthias, Thomas und Christoph sind die Gründer von SWOP – einer kostenlosen Flohmarkt-App, mit der sich überflüssiger Besitz an den Mann (und die Frau) bringen lässt. Das Besondere: Der neue Eigentümer bezahlt den Gegenstand nicht beim Vorbesitzer, sondern spendet direkt über die Anwendung einen Betrag seiner Wahl an eine soziale Organisation. Um ihr „Gegenstände-in-Geldspenden-Prinzip“ technisch noch weiter optimieren zu können, haben die Unternehmer eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen. Das Ziel: 15.000 Euro bis zum 12. Juli. Minimalismus21 wollte mehr über den ausgezeichneten Online-Charity-Flohmarkt wissen und hat mit CCO und Co-Founder Christoph Kastenbauer gesprochen. Ein Interview über kluge Ideen, sentimentales Entrümpeln, sinnerfülltes Arbeiten sowie die Höhen und Tiefen des Unternehmertums. Wer sind die Köpfe hinter der SWOP-App? Wir sind drei Gründer, Matthias, Thomas und ich. Wir sind schon seit …

Geldlos und Streetlife in München

Yeah, endlich wieder Sommer in der Stadt. Und allein in dieser Woche zwei megainteressante Events, zu denen ich unbedingt gehen möchte. 1. Vision von einer Welt ohne Geld Die hat Raphael Fellmer – und teilt sie am Mittwoch, 13.5., im Hauptgebäude der TU München. (Raum 2750). Schon lange steht sein Buch bei uns im Regal. Ungelesen, was mir wieder einmal zeigt, das ich den größten Teil meines Besitzes aus Zeitmangel gar nicht nutze. Aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls hat Fellmer die vielversprechende Lektüre vor ein paar Monaten kostenlos bei einem Besuch in München verteilt. Weil Herr M21er und ich arbeiten mussten, war der Herr Schwiegervater vor Ort und hat ein Exemplar ergattert (vielen Dank also by the way). Titel der Lektüre: Glücklich ohne Geld! Wie ich ohne einen Cent besser und ökologischer lebe. Hier schildert der „Geldstreiker“ autobiographisch Beweggründe und Werdegang. Zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern lebt Fellmer in Berlin und wird dieses Jahr in den Süden Europas ziehen. Sein Ziel: ein möglichst geldfreies Ökodorf aufzubauen. Im Rahmen der öffentlichen …

Verpackungsfreier Supermarkt für München

Wir müssen reden. Über einen Satz. Genauer gesagt über einen wie diesen: „So neu ist das aber nicht.“ Ein Satz, der beispielsweise gerne fällt, wenn es um Stoffbeutel, Holzzahnbürsten, Foodsharing und Co. geht, um Müllvermeidung, umweltverträgliche Produkte oder das gegenseitige Bereitstellen von Konsumgütern bzw. Dienstleistungen. Spätestens dann liegt dieser ostentative „Haben wir doch alles schon gehabt“-Gestus irgendwie in der Luft. Und genau hier liegt der Hund begraben. Denn was nutzt eine gute Idee (von gestern), wenn wir sie nicht (mehr) leben, wenn sie nicht weitergetragen wird oder zu schnell versandet. Eine junge Familie aus Bayern möchte das ändern. Und greift ein Konzept auf, das in anderen deutschen Städten bereits an Boden gewonnen hat. Teil 6 unserer Reihe „Geschichten aus der großen Stadt“ über Crowdfunding und einen verpackungsfreien Supermarkt für München. Von Müllreduziert zu Zero Waste Für Hannah (30) und Carlo (32) gehören Bioläden, Wochenmärkte, Secondhandshops und eine Kultur der Reparatur schon lange zu ihrem Lebensalltag. Doch als die gelernte Schneiderin und der Ingenieur Eltern werden, rücken Themen wie Selbstversorgertum, Nachhaltigkeit und die Alternative „Landleben“ noch …