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Blogpause

Die letzten Monate waren sehr intensiv. Und ihr habt jede Menge dazu beigetragen. Diskussionen, Anregungen, Gespräche und der Austausch mit Lesern sowie Bloggerkollegen bereichern definitiv unser Leben. Manchmal so sehr, dass ich – entgegen meiner ursprünglichen Absicht – noch mehr als früher im World Wide Web unterwegs bin. Zeit für eine zweiwöchige Blogpause. Und um ehrlich zu sein, kommt diese nicht von ungefähr.Herr M21er und ich begeben uns auf Reisen und werden ab heute nur sporadisch Zugriff aufs Internet haben. Eventuell zwitschern wir wenigstens ein bisschen oder winken über Facebook aus der Ferne. Auf dem Blog wird jedoch mehr oder weniger Ruhe herrschen. Eine kleine Funkstille, in der ihr euch gerne durch unser Archiv schmökern könnt. Wir kommen wieder, keine Frage. Später. Oder früher. Also mal sehen.

Nachlese: Minimalismus-Bloggertreffen 2013

Wir befinden uns im Jahre 2013 n. Chr. Ganz Essen ist von Sternenkriegern und Sales-Shoppern besetzt… Ganz Essen? Nein! Ein von unbeugsamen Minimalisten bevölkertes Unperfekthaus hört nicht auf, der Kraft der Medien und dem Konsum Widerstand zu leisten. Ich fühle mich entschleunigt. Sehr entschleunigt. Und das trotz über zehn Stunden Zugfahrt, tropischer Hitze und schlechtem Schlaf. Das Karussell der letzten Monate hat sich am vergangenen Wochenende deutlich langsamer gedreht als sonst, obwohl wir beinahe einen ganzen Samstag lang geredet haben. Wir, das sind Blogger und Leser aus ganz Deutschland, aus dem Süden und Norden, sind Herr M21er und ich, sind unbekannte Gesichter und die Menschen hinter den Geschichten und Texten, denen wir seit langer Zeit im Internet folgen. Im Ruhrgebiet hat sich ein Teil von ihnen am 27. Juli beim Minimalismus-Bloggertreffen im  Unperfekthaus versammelt. An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit, singen die Toten Hosen in einem ihrer Lieder. Und ja, ich unterschreibe jede Zeile. Was haben wir gelacht und diskutiert, uns mit Gleichgesinnten und Seelenverwandten ausgetauscht, ohne einander vorher jemals begegnet zu sein. …

Vom Verschwinden der Dinge

Manche Dinge erledigen sich von alleine. Manche Dinge verschwinden von alleine. Manche Dinge sterben einfach aus. So wie meine heißgeliebten MCs. 1963 stellte Philips die Compact Cassette samt Taschen-Recorder erstmals der Öffentlichkeit vor. Was dann passierte, beschreibt das manager magazin wie folgt: „Die Kassette wird zum VW Käfer der Tonindustrie: Sie läuft und läuft und läuft.“ Auslaufmodelle entsorgen sich selbst Etwa 30 Jahre später laufen CD und MP3 dem einstigen Massenmedium jedoch unaufhaltsam den Rang ab. Das Aussterben von Technik und Abspielgerät beginnt. Schlagwörter wie „Nischenprodukt“, „Abwärtstrend“ und „Auslaufmodell“ machen die Runde und ziehen gleichzeitig weitere Kreise. Denn auch Disketten, Wählscheiben oder Sofortbildkameras werden in der Folgezeit immer mehr zu Relikten. Ignoriert man die Aufschreie von Nostalgikern, Anhängern und Fans, dann geht dieser Prozess geräuschlos vonstatten. Geräuschlos, weil mit ihm eine ganze Kulisse an Tönen im akustischen Niemandsland verschwindet. Wie klingt das Auswerfen eines Polaroids, das Rattern eines Fernsprechapparates, das Spulen einer Kassette? Fragen, die von Generation zu Generation zunehmend für (unfreiwilliges) Stillschweigen sorgen dürften. Museum für bedrohte Klänge – Der Archivar der Alltagsgeräusche Minimalismus …