Zugedacht: Zeitwohlstand Minimalismus
Hamburg – München. Auf der Heimreise im ICE. Die digitale Informationstafel fragt mich, was ich mit der Reisezeit mache. Insgesamt sechs Stunden. Ich soll es einfach der eingeblendeten Webseite erzählen. Schließlich gehört diese Zeit nur mir. Das steht zumindest da. Naja, ich könnte mir was Besseres vorstellen als hier zu sitzen. Den wechselnden Anzeigen entnehme ich, dass unser Zug gerade mit 247 km/h durch die Nacht rast; trotzdem werden wir den nächsten Halt erst mit 16 Minuten Verspätung erreichen. Der erste Halt Richtung Heimat und bereits eine ordentliche Verspätung: Was für ein Ärgernis! Oder? Die (Frei-)Zeit ist schließlich kostbar. Und das verlängerte Wochenende bei Freunden in Hamburg wie im Flug vergangen. Morgen muss ich früh raus und in die Schule, da kann ich wirklich keine Verspätung brauchen… Zeitnotstand Doch halt – was rege ich mich denn eigentlich über eine solche Nichtigkeit auf? Meine Gedanken schweifen ab. Zur Frage, wie ich meine Zeit nutze. An einem beliebigen Arbeitstag. Wie oft stehe ich im Stau oder in einer Schlange und ärgere mich über die unnötige Zeitverzögerung. Schon …