Alle Artikel mit dem Schlagwort: Bea Johnson

Minimalismus und Zero Waste

Über Minimalismus und Zero Waste zu schreiben, fällt mir schwer. Denn ein Leben ohne Müll bzw. mit weniger Müll ist nicht nur ein hehrer Ansatz, sondern auch ein Thema voller Missverständnisse, Vorurteile und Angriffspunkte. Jüngstes Beispiel: Penny verzichtet ebenfalls auf die Plastiktüte. Ein aktueller Trend unter den Supermarkt-Ketten, der mit der geläufigen Annahme einhergeht, Einweg-Papiertüten und Baumwollbeutel seien per se nachhaltiger als die Kunststoff-Konkurrenz. Doch weit gefehlt: Beim Ressourcen- und Energieverbrauch schneiden die grünen Geschwister noch schlechter ab, d.h. viele Produkte erweisen sich erst ab einer längeren Nutzungs- bzw. Tragedauer als ökologisch vorteilhafter. Die Stofftasche müsst Ihr demnach mindestens 100 Mal ausgeführt haben. Grün, grün, grün sind alle meine Kleider Wer also seinen Haushalt und seine Garderobe auf „grün“ umstellen will, sollte sich grundsätzlich überlegen, ob der Austausch gut erhaltener Artikel wie etwa Kleidung sinnvoll ist. Denn für jedes neue Stück werden neue Ressourcen und Energien fällig. Einen intakten Plastikrasierer gegen ein verchromtes Metallmodell zu ersetzen, ist nicht per se nachhaltiger. Und dennoch ist Herr M21er diesen Schritt vor einem Jahr gegangen und hat sich …

Nachlese: Zero Waste Home (Bea Johnson)

Jede Geschichte hat irgendwann ihren Anfang genommen. Auch die von Bloggerin Bea Johnson. Die gebürtige Französin führte ohne Zweifel das, was man den amerikanischen Traum nennen kann. Oder ein Leben im Überfluss. Je nach Betrachtungsweise: 280m²-Haus, zwei Autos, begehbare Kleiderschränke, Koi-Fischteich und eine 240-Liter-Tonne Müll wöchentlich obenauf. Finanzielle Probleme? Fehlanzeige! Wie Johnson schonungslos ehrlich zugibt, zog das Leben lange Zeit ohne Anstrengungen vorbei und spendierte ihr alle Annehmlichkeiten der modernen Welt. Nach Jahren der gesättigten Sesshaftigkeit in Kalifornien dann jedoch die erschreckende Erkenntnis: Ihr Mann und sie hatten zu viel Wert auf materielle Dinge gelegt. Ein Schock und zugleich eine Trendwende, die fast so radikal kam bzw. war wie die Einkauftrips davor. Bea und ihr Mann Scott zogen den Konsumstecker und entsagten nicht nur gedankenlosen Alltagsentscheidungen, sondern auch 80 Prozent ihres Besitzes. Der Wendepunkt ging mit einem aktiven „Nachhaltigkeitsmantra“ aus fünf Säulen einher. Refuse, reduce, reuse, recycle, rot, also ablehnen, reduzieren, wiederverwenden, recyceln, verrotten, was aus dem Haus der Johnsons ein Zero Waste Home machte. Über ihre Erfahrungen hat die Mutter zweier Söhne einen umfangreichen …