Alle Artikel mit dem Schlagwort: Konsum

Erlebniskonsum: Über Needs und Wants

Puh, zurzeit bleibt irgendwie nur wenig Luft für private Dinge. Herr M21er korrigiert sich gerade durch Erlebniserzählungen und sonstige, geistige Schulergüsse. Ich stecke meine Nase in jeder freien Minute in diverse Bücher rund um Markenbildung und Co. Der Grund: In wenigen Tagen findet in der Arbeit ein Workshop zu eben diesem Thema statt, der unter meiner Leitung steht. Dafür will ich so gut wie möglich vorbereitet sein. Ein enormer Pluspunkt ist, dass mich die Materie unglaublich interessiert, ja sogar fesselt – zumal ich eine Menge über Verkaufsstrategien, Konsumentenverhalten sowie hirnbiologische Faktoren im Zusammenhang mit Markenwirkungen lerne. Kleine Kostprobe gefällig? Leben heißt erleben In seinem Lehrbuch Strategie und Technik der Markenführung widmet Franz-Rudolf Esch einen Abschnitt der sogenannten „Erlebnisorientierung der Konsumenten“. Darin greift er die These auf, wonach Leben heutzutage vor allem „erleben“ bedeutet. Hintergrund dieser Überlegung ist, dass sich die Lebensumstände der Konsumenten seit den 1950er Jahren permanent verbessert haben. Die Produkte selbst weisen zudem eine verlässliche Sachqualität auf. Was daraus folgt? Nun, wer heute shoppt, sucht in erster Linie nach einer erlebnisorientierten Stimulation. Und …

Küchenminimalismus und Kunsthandwerk

Ich koche gerne. Die Zubereitung von Lebensmitteln macht mir große Freude. Aber dafür brauche ich Muße. Mein persönliches „slow cooking“ zelebriere ich meist am Freitagnachmittag. Die (Schul-)Woche ist geschafft und das „Kochenende“ steht vor der Tür. Schon das Herrichten der verschiedenen Zutaten entspannt mich vom Alltagsstress. Schnitt für Schnitt, alles mit Liebe in Handarbeit – Küchenminimalismus sozusagen. Kampf dem elektrischen Küchengerümpel Entsprechend bin ich kein Freund von Multifunktionsgeräten in der Küche. Noch nie war ich anfällig für Waffeleisen, Sandwichtoaster oder sonstigen elektrischen Schnickschnack, der gern als Ramschware beim Discounter angeboten wird. Zu den wenigen technischen Hilfsmitteln in unserer Küche (neben Herd, Spülmaschine und Kühlschrank) zählen ein Handrührgerät und eine „Moulinette“, beides unverwüstliche Erbstücke aus den frühen 1970ern. Des Weiteren haben wir noch einen Stabmixer, eine hochwertige Orangenpresse und einen Toaster in Gebrauch. Absolut unverzichtbar ist außerdem meine italienische Kaffeemaschine von FrancisFrancis, ein Schmuckstück, das ich mir vor 15 Jahren als Student vom Mund abgespart habe. Diese Geräte werden regelmäßig benutzt. Darüber hinaus brauche ich keine elektrischen Küchenutensilien für meine Kochorgien. Das Hirnholzschneidebrett – minimalistische Rarität …

Verpackungsfreier Supermarkt für München

Wir müssen reden. Über einen Satz. Genauer gesagt über einen wie diesen: „So neu ist das aber nicht.“ Ein Satz, der beispielsweise gerne fällt, wenn es um Stoffbeutel, Holzzahnbürsten, Foodsharing und Co. geht, um Müllvermeidung, umweltverträgliche Produkte oder das gegenseitige Bereitstellen von Konsumgütern bzw. Dienstleistungen. Spätestens dann liegt dieser ostentative „Haben wir doch alles schon gehabt“-Gestus irgendwie in der Luft. Und genau hier liegt der Hund begraben. Denn was nutzt eine gute Idee (von gestern), wenn wir sie nicht (mehr) leben, wenn sie nicht weitergetragen wird oder zu schnell versandet. Eine junge Familie aus Bayern möchte das ändern. Und greift ein Konzept auf, das in anderen deutschen Städten bereits an Boden gewonnen hat. Teil 6 unserer Reihe „Geschichten aus der großen Stadt“ über Crowdfunding und einen verpackungsfreien Supermarkt für München. Von Müllreduziert zu Zero Waste Für Hannah (30) und Carlo (32) gehören Bioläden, Wochenmärkte, Secondhandshops und eine Kultur der Reparatur schon lange zu ihrem Lebensalltag. Doch als die gelernte Schneiderin und der Ingenieur Eltern werden, rücken Themen wie Selbstversorgertum, Nachhaltigkeit und die Alternative „Landleben“ noch …