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The bower: Ein Tiny House auf Rädern

Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt Leben Reisen ist. Das wusste schon der deutsche Schriftsteller Jean Paul. Auf unserer Reise an die Westküste der USA haben wir sie gefunden: die Geschichten aus dem Leben. Ohne danach zu suchen. Einige davon konntet ihr bereits auf dem Blog nachlesen. Andere sind noch offen. Wie die von Luna Hoopes und Jesse Wilcoxen. Wir haben das junge Pärchen während unseres Aufenthaltes in dem wundervollen Meadow Creek Ranch Inn am Rande des Yosemite-Nationalparks kennengelernt. Die 25-jährige Absolventin (BA Communication and Writing) und der 30-jährige Absolvent (BA Sociology) des Evergreen State Colleges bauen sich ein Tiny House. Ihr derzeitiges Budget: 25.000 Dollar. Wie es dazu kam und was sie an der Lebensform Mini-Haus fasziniert, erzählen die beiden Amerikaner Minimalismus21 in einem Interview. Zum englischen Original. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, ein Tiny House zu bauen? Das ist eine lustige Geschichte! Als wir ein Paar wurden, fragte uns eine Freundin: „Hey, warum baut Ihr Euch nicht einfach ein Tiny House im Hinterhof?“ So here we are! Natürlich hatten wir uns …

My home is my hotel

Meike Winnemuth hat eine Vorbildfunktion für mich. Eine – wie sie unlängst in einem Interview sagte – „Schreiberin, die sich und den Rest der Welt unterhält.“ Flächendeckende Bekanntheit erlangte die ehemalige Vizechefin der Cosmopolitan im Herbst 2010. Da gewann sie bei Günther Jauchs Quizshow „Wer wird Millionär“ 500.000 Euro. Das große Los. Was folgte, waren Weltreise, Blog, Nominierung für den Grimme Online Award etc. Den Aussortierern, Minimalisten, Entrümplern und Downshiftern dürfte die Hamburgerin noch samt blauem Kleid in Erinnerung sein. Das trug sie jeden Tag. Ein ganzes Jahr. Nachzulesen auf ihrem Online-Tagebuch. Ein Versuch zwischen „Verzicht und Bereicherung, Reduktion und Kreativität“. Parallel dazu verließ jeden Tag ein Gegenstand ihr Leben, wurde verkauft, verschenkt, weggeworfen: „Und tschüss“ eben. Den Minimalismus21-Lesern sei flankierend dieses Interview empfohlen. Einführungstext und Eigen-PR off. Weniger Farbe in meinem Leben Jedenfalls hat sich Winnemuth in ihrer wöchentlichen stern-Kolumne einmal die Frage gestellt, warum unsere Wohnungen immer mehr Hotels ähneln. Die Selbstbeschreibung der eigenen Behausung gab’s gleich dazu. Und so ist zu lesen, dass frau beim Einrichten und Ausbauen all das übernommen habe, …

2015: Ich lass‘ dann mal los

Jahresende und Neujahrswechsel. Ein beliebtes Datum, um Bilanz zu ziehen. Bilanz über 365 Tage. Bilanz über gute und schlechte Momente. Und: Bilanz über meinen gelebten Minimalismus. Schließlich hatte ich dafür zwölf Monate Gelegenheit. Würde ich einen symbolischen Strich unter diese Zeit ziehen, stünde dort als Fazit „Losgelassen für Fortgeschrittene“. Das Leben ist ein (langer ruhiger) Fluss Neulich habe ich gelesen, dass die statistische Lebenserwartung für Frauen bei 83 Jahren liegt. Männer müssen sich mit etwa 76 Lenzen zufrieden geben. Für Herrn M21er heißt dies also Halbzeit. Für mich geht es in großen Schritte auf eben diese zu. Warum ich das hier betonen möchte? Weil mir einmal mehr bewusst geworden ist, wie endlich das Leben ist. Wir alle haben ein bestimmtes Daseinskapital mit auf den Weg bekommen, welches ich mir wie einen großen Kalender mit unleserlicher Endzahl vorstelle: Jeden Tag wird dieser Kalender um ein Blatt dünner, jeden Tag gehen 24 Stunden vorbei, die ich in dieser Form nie wieder zurückholen kann. Wer vor diesem Hintergrund immer nur von Wochenende zu Wochenende und von Urlaub zu …