Autor: Herr M21er

Der geheime Motor der Konsumwelt

Gestern war es mal wieder so weit. Eigentlich wollte ich für meine Unterrichtsvorbereitung eine Grafik aus einem Buch kopieren, um sie in ein Arbeitsblatt zu integrieren. Doch unser alter Scanner hat endgültig den Geist aufgegeben – trotz aller Rettungsversuche nur noch kryptische Fehlermeldungen oder wirre Farbstreifen. Für ein modernes Elektrogerät ist er ziemlich alt geworden: über 10 Jahre! Hier kann man dem Hersteller keinen Vorwurf machen… Die geplante Obsoleszenz fand jedoch auch bei diesem Produkt statt: Denn in den letzten Jahren konnte ich nur noch umständlich und mit Tricks scannen. Der Grund: Für mein aktuelles Notebook (mit Windows 7!) gab es keine passenden Treiber-Updates mehr. Auch eine Möglichkeit, den Verbraucher dazu zu zwingen, ein Neugerät anzuschaffen! Welche Erfahrungen habt Ihr mit geplanter Obsoleszenz gemacht?

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Trostlos trübe hängen die Wolken über der Stadt, der graue Alltag hat mich wieder fest im Griff, vor allem der stressige Betrieb am Schuljahresanfang – da hätte man sich eigentlich eine Belohnung verdient. Und wenn man jetzt nicht aufpasst, schnappt sie zu, die Konsumfalle. Man gönnt sich etwas, schließlich arbeitet man ja auch hart für sein Geld. Vielleicht einen neuen Schmöker, da findet sich sicherlich etwas Interessantes. Oder das aktuelle Album von Keith Richards, schließlich war man früher ja großer Stones-Fan. Oder einen unterhaltsamen Spielfilm, z.B. Fack ju Göhte, damit man als Lehrer auch mal was zu lachen hat… Oder, oder, oder – ich hätte schon viele Ideen, was ich so nebenbei kaufen könnte. Und dann? Die ganzen Dinge lägen erst einmal wieder wochenlang im Regal, bis ich sie tatsächlich nutzen würde. Glücksgefühl nach der Kasse: gleich Null! Und dann? Tja, nach (höchstens) einmaligem Gebrauch würden sie endgültig zwischen den anderen toten Gegenständen in unserer Wohnung verstauben. Der Minimalist in mir mahnt: Kein spontaner (Belohnungs-? Frust-?)Kauf! Aber ich hätte doch gerade heute Nachmittag nichts mehr …