Alle Artikel in: Geschichten aus der großen Stadt

Achtsam spazieren: Stimmenspur Englischer Garten

München und meiner Alma Mater bin ich von Herzen verbunden: Hier habe ich studiert, meine Doktorarbeit geschrieben, Herrn M21er getroffen und die schönsten (Studenten-)Jahre verbracht.  Immer wieder nehme ich mir vor, meine Stadt noch besser kennenzulernen, Urlaub vor der Haustür zu machen und wie ein Tourist durch Straßen und Gassen zu streifen:  ganz minimalistisch, aber mit maximalen unmittelbaren Momenten vor Ort. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich auf eine kostenlose Audioführung durch einen der größten innerstädtischen Parks weltweit gestoßen bin: die Stimmenspur Englischer Garten. Für 21 Hörstationen im südlichen Part der Grünanlage haben die Masterstudentinnen Vera Kovács und Katharina Müller Tonspuren aufgenommen – Teil ihrer Abschlussarbeit für den Zertifikatskurs „Environmental Studies“ im Rachel Carson Center (RCC); der Kurs ermöglicht Studierenden eine Zusatzqualifikation im Umweltbereich. Die Töne sollen „den ältesten Volkspark Deutschlands für den Besucher akustisch erfahrbar machen“ und mit ihnen Menschen, Tiere und Pflanzen, heißt es auf der Webseite der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Akustische Gehmeditation Tatsächlich gehen Kovács und Müller mit ihrer Arbeit aber noch einen Schritt weiter. Denn die Stimmenspur will auch zu …

#MoreMoments 7: Mein grünes Paradies

Alles fing mit einem Zeitungsartikel über Urban Gardening an: Stadtbewohner, die sich ein Stück Ackerfläche pachten und es nach ihrem Geschmack bewirtschaften. Das hat auch Lilis Neugierde geweckt. In München ist meine Kollegin schließlich auf die sog. „Kräutergärten“ gestoßen – eine lokale Initiative, mit der das Referat für Stadtplanung und Bauordnung die Selbstversorgung mit ökologischem Gemüse unterstützt. Ende 2016 hat sich die 28-Jährige erfolgreich um eine 20m² große Parzelle beworben. 30 Euro kostet das kleine Stück Land für den Zeitraum von April bis November (plus 30 Euro für Gartengeräte und Brunnen), an dessen Ende die Hobbygärtnerin es wieder zurück an den Eigentümer zur Vorbereitung für die nächste Saison geben muss. Pflanzenfrei, versteht sich. Wie das grüne Paradies Lilis Verhältnis zu Lebensmitteln verändert hat und warum wahre Glücksgefühle mannshoch sein können, lest Ihr im 7. Teil unserer Blogserie #MoreMoments. Liebe Lili, woher kommt eigentlich Deine Leidenschaft fürs „Gärtnern“? Das mag jetzt komisch klingen: Aber die habe ich gar nicht. In meiner Wohnung gibt es gerade einmal vier Orchideen, die ich allesamt geschenkt bekommen habe. Außerdem einen …

#Plastikirrsinn beim Gemüsehändler

Endlich Zeit für Küchenexperimente. Nach einer arbeitsreichen Woche mit Verköstigung außer Haus wird bei uns am Wochenende gekocht. Diesen Samstag auf dem Speiseplan: Ofengemüse – kunterbunt zusammengeschnippelt und im Ofen gegart, verfeinert mit Gewürzen und Olivenöl. Frisch, lecker und gesund. Also los zum Einkaufen beim türkischen Gemüsehändler um die Ecke. Noch bevor die Urkarotten in dem obligatorischen Plastiktütchen verschwinden, reiche ich meine Stofftasche über den Thresen. So komme ich mit dem Ladenbesitzer ins Gespräch: Bitte packen Sie mir das Gemüse in diese Tasche. Und es macht nichts, wenn die Petersilie noch nass ist… Ich möchte keine unnötigen Plastiktüten. Verkäufer: Gerne, das finde toll. Diese kleinen dünnen Tütchen kann man für nichts brauchen, sie werden meist gleich zu Hause weggeworfen. Was für eine unnötige Verschwendung. Verkäufer: Wir überlegen auch schon, welche Alternativen wir als Verpackung anbieten können. Aber die meisten Kunden wollen ihr Gemüse einzeln verpackt bekommen. Schade eigentlich, wie sorglos viele Menschen sind. Dabei kann man hier bei Ihnen wirklich problemlos Müll vermeiden. Verkäufer: Das stimmt. Wir kaufen das Gemüse beim Großmarkt palettenweise in Kisten. …