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Capsule Wardrobe: Projekt 333 in der Schwangerschaft

Ich interessiere mich seit über einem Jahr für Minimalismus. Obwohl ich noch lange nicht am Ziel bin, kämpfe ich mich mit Babyschritten voran – auch, weil ich viele Schritte mit meinem Mann zusammen gehen muss. Aber es haben inzwischen bereits ca. 200 Bücher meinen Haushalt verlassen, 50 CDs und DVDs, zwei Ordner Papierkram und viel Kleinkram; im Bad und sonst wo. Dadurch konnten eine Kommode, ein paar CD-Regale, eine Schreibtischaufbewahrung und ein Spiegeltisch gehen. Und es sieht (meistens) deutlich ordentlicher aus. Eine Shoppingqueen war ich zwar ohnehin nie. Aber ich behalte meine Dinge, bis sie auseinanderfallen. So sammelt sich doch einiges an. Es fiel mir stets schwer, Geschenke abzulehnen oder auszusortieren, wenn sie nicht zu mir passten. Irgendwann fühlte ich mich überwältigt: Meine Wohnung war nur noch ein Chaos und ich völlig überfordert. Vom vollgemüllten zum bedarfsgerechten Kleiderschrank Im Kleiderschrank habe ich natürlich auch aufgeräumt. In erster Linie haben mich abgelegte Kleidungsstücke von meiner Stiefschwester verlassen. Wir haben die gleiche Größe, aber sie trägt viel Polyester (kann ich nicht leiden) und eng geschnittene Kleidung, an …

Minimalismus und Schwangerschaft: Ein Erfahrungsbericht

Als klar war, dass ich schwanger bin, war mir nicht bewusst, was da für ein Berg auf mich zurollt. In den ersten Monaten der Schwangerschaft gestaltete sich alles noch recht harmlos. Mein Mann fand im Internet Checklisten, die angeblich alles beinhalteten, was man für ein Kind braucht. Anfangs habe ich sie schlichtweg ignoriert und als amüsante Randnotiz wahrgenommen. Doch irgendwann fing ich an, die Empfehlungen ernst zu nehmen. Ich verspürte eine Art Druck, alles richtig machen zu wollen: Mein Kind sollte nicht mein Bedürfnis nach Einfachheit aufgestülpt bekommen. Und so fingen wir an, die Listen regelrecht abzuarbeiten. Wir kauften beispielsweise Pucktücher, die am Ende nur einmal zum Einsatz kamen. Oder Jacken, die so schlecht geschnitten waren, dass wir sie ungetragen weiterverkaufen mussten. Wir lernten unter anderem, dass man keinen speziellen Bauch-Gurt-Schoner im Auto braucht; ein einfaches Kissen tut es ebenfalls. Am schlimmsten waren aber nicht die Dinge, für die wir uns selber bewusst entschieden hatten, sondern die, die wir geschenkt bekamen. Ständig erhielten wir ungefragt neue Kleidung. Sie entsprach weder unserem Geschmack noch konnten wir …

Kulmine Stoffbinden: Weg vom Wegwerfen

Wegwerfen bedeutet Freiheit. Die Freiheit, keine Verantwortung für Dinge übernehmen zu müssen. Die mangelnde Verantwortung ist zugleich ein Ausdruck unserer „Achtlosigkeit gegenüber den Gegenständen und den Ressourcen, die benötigt werden, um sie zu erzeugen“. Zu diesem traurigen Ergebnis kommt der deutsche Historiker Frank Trentmann. In seiner 1000-seitigen Konsumgeschichte widmet der Geschichtsprofessor (Birkbeck College, Universität London) der sogenannten „Wegwerfgesellschaft“ ein eigenes Kapitel, in dem er die heutige „Verschwendung infolge von Überkonsum“ intensiv beleuchtet. Doch es gibt Menschen und Firmen, die dieser Mentalität etwas entgegensetzen möchten. So wie das deutsche Unternehmen Kulmine. Seit 25 Jahren setzt sich Gründerin Petra Sood bereits für hochwertige Produkte mit einer langen Lebensdauer im Bereich der Monatshygiene ein. Ähnlich wie ihre finnischen Mitstreiterinnen von Lunette steht dabei das Thema Nachhaltigkeit ganz weit oben in der Firmenphilosophie. Im Rahmen unserer Überlegungen zu Minimalismus und – „besserem“ – Konsum sowie zu Zero Waste und Minimalismus haben wir ein Set Kulmine-Stoffbinden und Slipeinlagen in der Praxis getestet. Und M21 auf eine intensive Konfrontation mit der eigenen Körperlichkeit geschickt. Der Anfang Den Anfang macht die Frage …