Alle Artikel mit dem Schlagwort: Regionalökonomie

Unzertrennlich: Minimalismus und Konsum

Zwischen Minimalismus und Konsum besteht nicht zwingend ein Widerspruch. Menschliche Grundbedürfnisse (sogenannte „Needs“) lassen sich ohne Folgen kaum vollständig reduzieren oder wegrationalisieren. Im Gegenteil. Wer nichts zu sich nimmt, wird irgendwann verdursten, verhungern, erfrieren etc. Dass Konsum in seinen zahlreichen Facetten zudem Spaß machen kann und darf, steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt. Auch für Minimalisten. Wie ein Blick ins Etymologische Wörterbuch zeigt, ist der Begriff „konsumieren“ übrigens schon seit dem 17. Jahrhundert im Gebrauch. Er wurde entlehnt aus dem lateinischen cōnsūmere und beinhaltet zu sich nehmen bzw. nehmen ebenso wie kaufen. Quasi zwei Seiten einer Medaille, die in den meisten Fällen aber unmittelbar zusammenhängen. Viel wichtiger ist jedoch: Konsumieren bzw. Kaufen bedeutet Macht. Warum das so ist? Das erklärt Schauspieler, Autor und Umweltaktivist Hannes Jaenicke. Dein Kaufverhalten entscheidet Als Verbraucher und Konsument treffen wir also fortwährend unzählige Entscheidungen. Mit jedem Euro, den wir ausgeben, geben wir zugleich eine Stimme ab. Für ein Mehr oder Weniger an Qualität und Langlebigkeit, für eine Marke und eine Firma, für Fast Fashion und den Preis der Mode, …

#MoreMoments 3: Zeit statt Zeug

Black Friday, 1. Advent, Vorweihnachtszeit. Nur ein paar Gründe, warum sich viele Menschen in den kommenden Tagen und Wochen zu wahren Shopping-Exzessen hinreißen lassen. Doch es gibt kluge, reichweitenstarke Gegenbewegungen wie den sog. „Kauf-Nix-Tag“ oder die Initiative Zeit statt Zeug. Minimalismus21 hat mit Nanna Beyer gesprochen, Director Shared Value bei der Wiesbadener Kreativagentur Scholz & Volkmer. Zusammen mit Geschäftsführer Michael Volker entwickelt bzw. realisiert das Team regelmäßig Ideen und Projekte, bei denen die Themen Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung im Fokus stehen. Zeit statt Zeug ist ein solches Agentur-Projekt, das seit 2012 für eine besondere Art des Schenkens plädiert: gemeinsame Zeit. Wie seid Ihr auf die Idee von Zeit statt Zeug gekommen? Eigentlich aus einem anderen Projekt „CO2nachten“ heraus, das wir im Dezember 2011 bei Scholz & Volkmer umgesetzt haben. Der Ausgangspunkt für „CO2nachten“ war, dass wir alle zur Weihnachtszeit und während der Feiertage viel mehr CO2 produzieren als sonst. Das wollten wir ändern und haben zusammen mit dem BUND eine Online-Plattform entwickelt, auf der Nutzer verschiedene Alltagsaktionen zur CO2-Reduktion verschenken konnten. Doch auch wenn die …

Küchenminimalismus und Kunsthandwerk

Ich koche gerne. Die Zubereitung von Lebensmitteln macht mir große Freude. Aber dafür brauche ich Muße. Mein persönliches „slow cooking“ zelebriere ich meist am Freitagnachmittag. Die (Schul-)Woche ist geschafft und das „Kochenende“ steht vor der Tür. Schon das Herrichten der verschiedenen Zutaten entspannt mich vom Alltagsstress. Schnitt für Schnitt, alles mit Liebe in Handarbeit – Küchenminimalismus sozusagen. Kampf dem elektrischen Küchengerümpel Entsprechend bin ich kein Freund von Multifunktionsgeräten in der Küche. Noch nie war ich anfällig für Waffeleisen, Sandwichtoaster oder sonstigen elektrischen Schnickschnack, der gern als Ramschware beim Discounter angeboten wird. Zu den wenigen technischen Hilfsmitteln in unserer Küche (neben Herd, Spülmaschine und Kühlschrank) zählen ein Handrührgerät und eine „Moulinette“, beides unverwüstliche Erbstücke aus den frühen 1970ern. Des Weiteren haben wir noch einen Stabmixer, eine hochwertige Orangenpresse und einen Toaster in Gebrauch. Absolut unverzichtbar ist außerdem meine italienische Kaffeemaschine von FrancisFrancis, ein Schmuckstück, das ich mir vor 15 Jahren als Student vom Mund abgespart habe. Diese Geräte werden regelmäßig benutzt. Darüber hinaus brauche ich keine elektrischen Küchenutensilien für meine Kochorgien. Das Hirnholzschneidebrett – minimalistische Rarität …