Alle Artikel in: Nachlese & Seitenblicke

Weihnachten 2014

Keine Angst, kein weiterer Jahresrückblick, sondern nur ein kurzes Innehalten. Wir werden Weihnachten geruhsam angehen, ohne Kitsch und Kommerz. Und zuversichtlich auf 2015 blicken. Und das wünschen wir Euch auch von ganzem Herzen: Frohe Weihnachten im Kreise Eurer Liebsten, erholsame Tage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Vielen Dank für Eurer Interesse und Eure Teilhabe an unserem Blog. Wir würden uns freuen, wenn Ihr uns weiterhin begleitet und uns an Eurem Weg zu einem reduzierteren Lebensstil teilhaben lasst!

Minimalismus: Das neue Opium fürs Volk?

Neulich beim Googeln über einen mir unbekannten Artikel mit dem Titel „Minimalismus als Systemstrategie“ gestolpert. Sofort neugierig angeklickt. Erschienen in der Wochenzeitung „Junge Freiheit“. War da nicht was? Das ist doch das Sprachrohr der Neuen Rechten, in einem Grenzbereich zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus wildernd… Meine Spannung stieg, was ein solches Medium zum Thema Minimalismus zu sagen hat! „Minimalismus als Systemstrategie“. Geht es nach dem Autor Claus Wolfschlag sind Minimalisten lediglich ahnungslose Marionetten, die sich vor den Karren „jener globalen Eliten, die keinesfalls auf Besitz und Luxus zu verzichten gedenken“, spannen lassen. Alle Minimalisten also arme Unwissende, die von einer dubiosen weltumspannenden Macht zu freiwilligem Verzicht verführt werden? Für eine – Zitat – „fürwahr neokommunistische Zukunft, mit einer kleinen Elite, die sich in ihren Villen an Kaliforniens oder Arabiens Küste die nächsten hippen Trends zu unserem und dem eigenen Wohl ausdenkt“? Minimalismus als „Teil der Beruhigungsstrategie des ökonomischen Systems“, gegen das der Minimalist kein „echtes Widerstands-Potential mehr besitzt“? Sehr unangenehme Assoziationen zu verquasten Weltverschwörungstheorien unserer jüngsten Vergangenheit drängen sich mir auf.  Wer diese „Eliten“ sein sollen, …

Weihnachten: Wider den Konsumwahnsinn

Massen strömen durch die Innenstadt auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken, drängen sich an kitschigen Christkindlmarktständen vorbei, die U-Bahnen sind überfüllt, die Straßen und Parkhäuser erst recht – alle sind gestresst in der ach so besinnlichen Adventszeit. Und im Job geht es zu, als gäbe es kein neues Jahr! Schon als Jugendlicher fand ich den stressigen Dezember schrecklich. Heute bin ich als Lehrer auf der anderen Seite und möchte nicht tauschen mit den vielen Prüfungen meiner Schüler. Und gerade im achtjährigen Gymnasium bleibt kaum mehr Zeit fürs Innehalten und für besinnliche Momente. Umso mehr begeistert mich das Engagement eines Teils unserer Schülerschaft, die in Zusammenarbeit mit den Fachschaften Religion neben morgendlichen Adventsmeditationen vor allem einen tollen ökumenischen Gottesdienst organisiert haben. In verschieden Spielszenen thematisierten die Jugendlichen Probleme wie Orientierungslosigkeit und falschen Konsum. Dass für die nachfolgende Generation Weihnachten nicht aus einem Overkill von Geschenken besteht, sondern Freundschaft, Familie und vor allem gemeinsam verbrachte Zeit wichtig sind, stimmt mich sehr zuversichtlich. Chapeau!