Alle Artikel mit dem Schlagwort: Ichzeit

#MoreMoments 14: Brückenteilzeit mit Anfang 30

Teilzeit, Du, warum? Warum ich mich mit 31 für einen Tag weniger Arbeit entschieden habe. Bist du krank? Bist du schwanger? Mit 31 Jahren auf eine 4-Tage-Woche zu reduzieren, stößt in meinem Umfeld erst einmal auf Unverständnis. Dabei ist die Antwort so einfach: Weil ich es kann und weil es Bock macht. Ich meine: Einen Tag mehr frei haben für den ganzen Krempel, für den man sonst nie Zeit hat, der sich auf der To-do-Liste ansammelt und einem ein schlechtes Gewissen macht (sowas wie den Kühlschrank putzen oder den Keller aufräumen oder, das totale Klischee, die Steuererklärung) und dann am Wochenende frei für all die Abenteuer, die das Leben für einen bereit hält. So einfach ist das. Ich bin nicht krank, ich bin nicht faul, aber ich erwarte mehr vom Leben als eine 40-Stunden-Woche. Zugegeben, ein bisschen gestresst war ich schon nach sechs Jahren in einem anspruchsvollen Job mit hohen Erwartungen, viel Arbeit und einigen Überstunden. Und lange habe ich von einem Sabbatical geträumt. Mal ein Jahr raus aus allem, programmieren lernen, Surflehrer werden. Zwei …

Out of Office. Ichzeit 2018

Meine letzten großen Sommerferien liegen weit zurück. Genauer gesagt im letzten Jahrhundert und im letzten Jahrtausend zugleich. Mitte der 1990er Jahre. Vor dem letzten Schuljahr, das mich nach 13 Jahren Klassenraum in die Welt von Studium und diversen Nebenjobs entlassen sollte. Sechs Wochen, die alles versprachen, aber nichts von mir verlangten. Sechs Wochen, in denen Zeit noch nicht zu einer Währung verkommen war, einer Währung, die man ausgeben und investieren musste – für Hausarbeiten und gute Noten, in Praktika und erste Schritte auf dem Arbeitsmarkt. 42 Tage, die mir wie ein kostbarer Schatz vorkamen und stets ein Gefühl von „Alles ist möglich“ im Gepäck hatten, von Unendlichkeit, Unbeschwertheit und tiefster „Seelenbaumelei“. Weniger Zeug, mehr Zeit Irgendwann sind mir diese Gefühle mehr und mehr verlorengegangen. Denn die Währung hatte sich ausgezahlt. Ein abgeschlossenes Studium, eine fertige Doktorarbeit, solide Festanstellungen. Dazwischen mühsam erwirtschaftete Auszeiten von zwei bis maximal drei Wochen am Stück, um Körper und Geist wieder zusammenzuführen und ein Gefühl für das Hier und Jetzt fernab von externen Ansprüchen an mich und meine Person zu bekommen. …

Sabbatical. Warum ich mir 2019 eine Auszeit leiste

Als 1974er-Jahrgang bin ich bereits über der Halbzeit des Lebens – statistisch gesehen. Keine Sorge – es folgt kein Midlife-Crisis-Gejammer… Fakt ist aber: Seit ich die 40 überschritten habe, beschäftigt mich das Thema Zeit immer mehr. Was will ich mit meiner Zeit anfangen? Wie viel freie Zeit habe ich wirklich für mich zur Verfügung? Wem oder was widme ich diese Zeit? Und ich spüre intensiver denn je: Zeit ist der wahre Luxus im Leben. Und doch wird dieses Bewusstsein meist vom Alltag verdrängt, einem Alltag, der von beruflichen Pflichten dominiert wird. Das Bild vom Hamsterrad mag ich nicht sonderlich, denn ich arbeite gern. Trotzdem bleibt unterm Strich wenig Zeit für die vielen Dinge, die mich neben meiner beruflichen Tätigkeit interessieren. Oder anders gesagt: Oftmals bin ich von der täglichen Lehrtätigkeit, den Korrekturen und der Vorbereitung zu erschöpft, meine verbliebene Freizeit so zu nutzen, wie ich das eigentlich möchte. Vielleicht auch ein Anzeichen meines zunehmenden Alters. Doch was tun? Sabbatical: Aussteigen auf Zeit Ich habe mich für ein Sabbatjahr entschieden. Innerhalb weniger Wochen wurde mein Antrag …